Nachdem Asghar Farhadi 2012 mit seinem herausragenden Film „Nader und Simin - Eine Trennung“ den Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film gewinnen konnte, hat der iranische Regisseur mit seinem neuesten Werk „The Salesman (Forushande)“ in diesem Jahr erneut Chancen auf eine Auszeichnung. Das nicht nur von FILMSTARTS hochgelobte Drama ist u.a. neben dem deutschen Meisterwerk „Toni Erdmann“ für den „Auslands-Oscar“ nominiert. Wenn am 26. Februar 2017 schließlich die Entscheidung fällt, wer die begehrte Trophäe mit nach Hause nehmen darf, wird „The Salesman“-Star Taraneh Alidoosti allerdings nicht im Saal anwesend sein.
Für gewöhnlich ist es üblich, dass neben dem Regisseur auch die Hauptdarsteller eines Kandidaten für den Besten fremdsprachigen Film der Oscarverleihung beiwohnen. Wie Alidoosti allerdings auf Twitter und Instagram verkündete (via Spiegel Online), wird sie der Zeremonie fernbleiben. Grund für ihren Boykott ist ein umstrittener neuer Gesetzesentwurf, den der frischgebackene US-Präsident Donald Trump vorlegte. Dieser sieht vor, dass Einwohner aus mehreren größtenteils muslimisch geprägten Ländern – darunter auch der Iran – zumindest vorübergehend keine Visa für die USA bekommen. Zudem soll angeblich auch Iranern, die bereits ein Visum haben, temporär die Einreise verweigert werden. Alidoosti bezeichnete den Gesetzesvorschlag in den Sozialen Medien als „rassistisch und inakzeptabel“.
Ob sich Asghar Farhadi und Alidoostis „The Salesman“-Co-Star Shahab Hosseini dem Protest gegen die Einwanderungspolitik der USA anschließen, ist bislang noch nicht bekannt. Ganz ohne Proteste sollten hingegen hiesige Kinozuschauer ab dem 2. Februar 2017 ein Ticket für das sehenswerte 4,5-Sterne-Drama „The Salesman (Forushande)“ lösen.