Schon länger ist bekannt, dass Disney nach dem eigentlichen Drehschluss zu „Rogue One: A Star Wars Story“ noch zahlreiche Szenen ergänzend hinzufügte. Die umfangreichen Nachdrehs begannen im Juni 2016. Zwei der Cutter, Colin Goudie („Monsters“) und John Gilroy („Suicide Squad“, „Nightcrawler“, „Pacific Rim“), verrieten nun im Interview mit Yahoo Movies Näheres zu diesem Vorgang – unter anderem auch, welche Szenen genau an den zusätzlichen Drehtagen entstanden.
Achtung Spoiler: Wer lieber noch nichts über die Handlung des Films erfahren möchte, sollte nicht weiterlesen.
Insbesondere die Vorstellung der Figuren sei durch die Nachdrehs erleichtert worden, meint Gilroy. „Cassians (Diego Luna) Einführung mit dem Spion, den er tötet, sowie Bodhis (Riz Ahmed) Suche nach Saw (Forest Withaker) auf Jedha – das sind Dinge, die hinzukamen. Genauso wurde Jyns (Felicity Jones) Befreiung aus dem Gefangenentransporter eingebaut – all das sollte die Story runder machen.“ Zumal Jyn zunächst als kleines Mädchen in Erscheinung tritt und ihr erster Auftritt als Erwachsene ohne besagte Transporter-Szene im Rahmen eines Rebellenmeetings stattgefunden hätte. „Kein schöner Einstieg“, stellt Goudie fest. „Stattdessen unternimmt sie einen Gefängnisausbruch und Cassian befindet sich auf einer Mission. Alle haben so einfach mehr Eier, das machte es spannender und interessanter.“
Die Zusammenarbeit Goudies mit Regisseur Gareth Edwards begann bereits vor den Drehs – als noch nicht einmal das Drehbuch existierte: „Es gab nur einen Szenenkatalog. Ich habe hunderte von Filmen zerschnitten und quasi ‚Rogue One‘ aus anderen Streifen zusammengebastelt. So konnte man abschätzen, wie viel Dialog der tatsächliche Film brauchen würde.“ Goudie griff dabei naturgemäß viel auf bestehendes „Star Wars“-Material zurück, nutzte aber zum Beispiel auch „WarGames“, um die Einbruchsszene zu präkonstruieren.
Dank dieser Vorarbeit konnten Chris Weitz und Tony Gilroy (der Bruder von Cutter John Gilroy und bekannt für seine Arbeit an den „Bourne“-Filmen sowie „The Great Wall“) das finale Script verfassen. Die Urfassung der Story (damals noch federführend: Gary Whitta) beinhaltete übrigens auch den berühmten Lauftext, den im Kino viele bei „Rogue One“ vermissten. Das verriet Regisseur Gareth Edwards Empire. Allerdings verriet er leider nicht, was genau drin stand. Dafür hielt er es für besonders wichtig, zu betonen, dass der originale Opening Crawl vier Punkte statt den üblichen drei am Ende hat….