Im Mai 2015 stieg Josh Trank als Regisseur eines „Star Wars“-Films aus. Nach eigener Aussage verließ er das Universum, weil er lieber einen originären Stoff umsetzten wollte als an einem weiteren Franchise zu werkeln. Hinter den Kulissen brodelten aber andere Gerüchte: Er sei abgesägt worden, weil man bei Disney nach den Querelen bei „Fantastic Four“ kein Vertrauen mehr in den Filmemacher hatte. Bei der Fox-Produktion war schließlich Simon Kinberg dabei, der auch bei „Star Wars“ eine wichtige Rolle spielt und das Spin-off für Trank schreiben sollte.
Was für ein Spin-off Trank machen sollte, wurde von offizieller Seite nie bestätigt, doch es ist schon lange ein offenes Geheimnis, dass es sich dabei um einen Film über den Kopfgeldjäger Boba Fett gehandelt hätte. Bei der „Star Wars Celebration 2015“, die im April 2015 in Anaheim stattfand, sollte das Projekt wohl der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Ganz kurzfristig wurde damals davon Abstand genommen, Tranks Name stand sogar noch auf Ankündigungen. Knapp zwei Wochen später wurde dann die Trennung bekannt: Trank, der schon in seiner Jugend einen schrägen „Star Wars“-Kurzfilm produzierte, war raus.
Laut Entertainment Weekly wurde für die Präsentation sogar schon ein Teaser produziert. Es gab also einen Teaser zu einem „Star Wars“-Spin-off rund um Boba Fett!!! Um was für einen Teaser es sich dabei genau gehandelt hat, ist nicht bekannt. Wir gehen aber davon aus, dass es sich um animiertes Material handelte, das exklusiv nur für einen einmaligen Einsatz auf der Convention produziert wurde. Schließlich wurde auch einst „Rogue One: A Star Wars Story“ mit einem solchen animierten Exklusiv-Mini-Teaser mit Todesstern auf einer „Star Wars“-Convention vorgestellt.
Die Frage bleibt, ob Lucasfilm und Disney die Pläne für ein Boba-Fett-Spin-off in der Zukunft wieder aufgreifen. Statt diesem Projekt bekommen wir 2018 aber nun erst einmal einen Film über Han Solo zu sehen. Kathleen Kennedy, die Chefin des „Star Wars“-Universums, erklärte den Kollegen von Variety dazu, dass sich dieses Spin-off wie ein „Heist-Film“ oder ein „Western“ anfühle. Als Inspiration dienen so unter anderem die Bilder von Western-Maler und –Bildhauer Frederic Remington, der von 1861 bis 1909 lebte und dem wir einige der berühmtesten Darstellungen aus dem Wilden Westen zu verdanken haben.
Shotgun Hospitality von Frederic Remington von 1908, Hood Museum of Art, Dartmouth College, Hanover, New Hampshire. Gemeinfrei, Link
Vor Han Solo eröffnet aber erst einmal am 15. Dezember 2016 „Rogue One“ den Reigen der „Star Wars“-Spin-offs. Wie von uns bereits berichtet, werden die Einspielzahlen des Weltraumabenteuers rund um den Diebstahl der Pläne für den Todesstern entscheiden, ob weitere Spin-offs folgen. Kathleen Kennedy verriet den Kollegen von Entertainment Weekly übrigens bereits den genauen Zeitplan dafür: Man werde sich im Januar 2017 zusammensetzen und analysieren: „Dann haben wir genug Informationen, um einen Schritt zurückzutreten und zu sagen: Was wollen wir machen? Was finden wir aufregend? Und was gibt es, was wir noch erkunden wollen?“
Gegenüber Variety bekräftigte die Produzentin dabei einmal mehr, dass es für sie oberste Priorität habe, eine Frau auf dem Regiestuhl eines „Star Wars“-Films zu sehen. Auch dies könnte bei der zukünftigen Themensuche eine Rolle spielen. Und dann kann man auch noch auf Ideen von „Star Wars“-Erfinder George Lucas zurückgreifen: Wie Kennedy Entertainment Weekly erklärte, stamme schließlich die Idee, sogenannte „Anthology-Filme“ außerhalb der eigentlichen Reihe zu machen, komplett von Lucas. Als sie an Bord kam, habe sie dazu ein ausführliches Brainstorming mit ihm gehabt. Lucas habe sogar drei bis vier Ideen schon aufgeschrieben.