Es gab einige Stimmen, die unkten, dass es „Rogue One: A Star Wars Story“ an den Kinokassen schwer haben würde. Ist es möglich dem Durchschnitts-Kinogänger nahe zu bringen, dass es ein Jahr nachdem er mit Rey, Finn und Co. neue Helden gesehen hat, plötzlich einen Film mit ganz anderen Figuren gibt? Ein Film, der zudem düsterer aussieht, keine Lichtschwertkämpfe und nicht einmal den üblichen Rolltext am Anfang hat, wie Kathleen Kennedy nun noch einmal bestätigte… Doch es geht scheinbar.
Wie der Hollywood Reporter berichtet, wird „Rogue One: A Star Wars Story“ nach den ersten Hochrechnungen mindestens 130 Millionen Dollar am Startwochenende einspielen. Einige Experten gehen sogar von 150 Millionen Dollar aus. Es wird in jedem Fall der zweitbeste Start im Monat Dezember aller Zeiten – natürlich hinter „Star Wars: Das Erwachen der Macht“. Der Startrekord von „Star Wars 7“ mit fast 248 Millionen Dollar liegt für das Spin-off außer Reichweite. Aber andere prominente Dezember-Stars wie „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“ (84,6 Millionen Dollar), „Avatar“ (77 Millionen Dollar“) oder „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“ (72,6 Millionen Dollar) werden locker überboten..
Die 30 Filme mit den erfolgreichsten US-Startwochenenden aller ZeitenDer Dezember, in dem vor allem Oscar-Kandidaten starten, galt lange Zeit als Monat, in dem sich in den USA nur schwer die ganz herausragenden Startzahlen erzielen lassen. Viele Kinogänger sind mit Weihnachtsshopping und den Festtagen beschäftigt und warten daher mit dem Kinobesuch etwas. Allerdings war er in der Vergangenheit ideal, um Filme anlaufen zu lassen, die über viele Wochen starke Zahlen schreiben können, da im Januar meist nicht die ganz großen Filme neu anlaufen, viele Kinogänger dann noch die „alten“ Filme aufsuchen, diese so auch weiter in den größten (und oft auch besten) Sälen laufen, was auch den Anreiz erhöht, das Werk ein zweites oder drittes Mal zu schauen. 2016 bewies „Star Wars 7“ mit seinem Mega-Rekord-Start aber: Man kann auch im Dezember schon am Startwochenende dreistellige Summen umsetzen.
Schon im Vorfeld wurde aus dem Umfeld von Disney übrigens gestreut, dass man keinesfalls eine Wiederholung der Zahlen von „Das Erwachen der Macht“ erwarte, wo die heiß erwartete Rückkehr vieler ikonischer Figuren die Zuschauer zusätzlich in die Kinos trieb. Sollte „Rogue One: A Star Wars Story“ im Bereich von 130 bis 150 Millionen Dollar starten und dann auch in den Folgewochen konstant und erfolgreich laufen, dürften Disney und Lucasfilm daher hochzufrieden sein und könnten sogar bald weitere Spin-offs ankündigen. Für 2018 ist schon ein Film über den jungen Han Solo (verkörpert von Alden Ehrenreich) in Planung. Mit dem Wissen, dass die Zuschauer auch Geschichten außerhalb der eigentlichen Zeitlinie akzeptieren, könnten ab 2020 dann weitere Solo-Abenteuer kommen. Ein Spin-off über Obi-wan Kenobi wurde so zum Beispiel immer wieder gehandelt.
Die bisher besten US-Starts des Jahres sind übrigens „The First Avenger: Civil War“ (179,1 Millionen Dollar), „Batman V Superman: Dawn Of Justice“ (166 Millionen Dollar) und „Findet Dorie“ (135 Millionen Dollar). Zumindest die ersten beiden liegen für „Rogue One: A Star Wars Story“ wohl außer Reichweite. Deutscher Kinostart ist übrigens am 15. Dezember 2016.