Direkt nach der Ankündigung einer zweiten Staffel von „Stranger Things“ veröffentlichten die Kollegen von Entertainment Weekly ein Interview mit den Serienerfinden Matt und Ross Duffer. Produzent Shawn Levy stellte sich derweil dem Hollywood Reporter für ein Gespräch zur Verfügung und beiden Interviews können wir zahlreiche neue Informationen und Details zur zweiten Staffel entnehmen.
Die Macher sehen diese allerdings gar nicht als zweite Staffel, sondern mehr als ein Sequel, als „Stranger Things 2“. Für sie sei die erste Staffel schon wie ein einzelner, acht Stunden langer Kinofilm gewesen. Nun komme ein neun Stunden langes Sequel. Und dass Fortsetzungen nicht unbedingt schlechter sein müssen als die Originale, das habe schließlich James Cameron wiederholt bewiesen, wie sowohl die Duffer-Brüder als auch Shawn Levy erklären, die beide „Aliens“ und „Terminator 2“ als Beispiele anführen.
In diesem Sequel werden wir die meisten Darsteller aus der ersten Staffel, u. a. Winona Ryder, erneut sehen, wie die Duffer-Brüder erklärten. Zudem gebe es vier neue wichtige Figuren unterschiedlicher Altersstufen, zu denen aber noch keine Details verraten wurden. Über ein paar bekannte Figuren lassen uns die Macher aber auch noch im Ungewissen: Ob wir Eleven (Millie Bobby Brown) wiedersehen, wollten die Brüder bewusst noch nicht verraten. Produzent Levy stellte zudem gleich klar, dass er keine Auskunft geben wird, ob Brenner (Matthew Modine) und Barb (Shannon Purser) unter den Rückkehrern sind.
Die Darsteller für die neuen Figuren sind übrigens noch nicht gefunden. Laut Shawn Levy habe man aber schon konkrete Namen im Kopf. Es seien zwar Namen darunter, die man kenne, aber auch sehr viele Namen, die den Zuschauern noch nicht so präsent seien. In der ersten Staffel überzeugte „Stranger Things“ schließlich mit einem Cast aus größtenteils vorher unbekannten Jungschauspielern. Dies habe aber für einige Bewerbungen etablierter Stars gesorgt, wie Levy verriet: Es hätten sehr viele Schauspieler ihr Interesse bekundet, nun dabei zu sein. Doch nur weil diese scheinbar verfügbar und willig sind, müssten sie nicht automatisch die richtige Wahl sein. Er sprach sogar von einer „Versuchung“, solche größeren Namen zu besetzen, der man aber wohl widerstehen will: „Der Reiz an unserer Serie basiert stark auf dem unbekannten Element unserer Schauspieler, unserer Prämisse und unserer Geschichte.“
Konkreter wurden die Macher der Netflix-Erfolgsserie übrigens in einem anderen Punkt. Am Ende sahen wir ja das Upside Down, unternahmen einen Ausflug in eine andere Welt. Was wir da gesehen haben, sei nur ein winziger Ausschnitt gewesen. Man habe gerade einmal kurz hinter den Vorhang geschaut, so die Duffer-Brüder. Dies sei nur ein Vorgeschmack auf das gewesen, was noch kommt. In der zweiten Staffel werden wir das Upside Down also weiter erkunden.
Angesiedelt ist diese zweite Staffel übrigens rund ein Jahr nach den Ereignissen in der ersten Season, womit die Duffers wohl noch einmal bestätigten, dass sie eine ähnliche Herangehensweise planen, wie sie in der „Harry Potter“-Reihe erfolgt. Dort spielt jeder Teil ungefähr ein Jahr nach dem Auftakt des Vorgängers, deckt ungefähr ein Schuljahr ab, ähnlich sollen wohl auch mögliche weitere „Stranger Things“-Staffeln zeitlich verordnet werden. Die Duffer-Brüder stellen auch noch einmal ganz deutlich klar, dass niemals eine Art Anthologie-Serie wie zum Beispiel „American Horror Story“ geplant gewesen sei. Darüber habe man nicht nachgedacht. Eine andere Möglichkeit, die man diskutiert habe, sei ein größerer Zeitsprung gewesen, nach dem die Kinder deutlich älter gewesen wären und die Geschichte so in einer anderen Dekade angesiedelt gewesen wäre. Es gebe aber einfach noch zu viele Geschichten in den 1980er Jahren, zu viele Dinge, die noch nicht aufgelöst sind. Daher bleibt man den 1980ern vorerst noch erhalten.
Abschließend bestätigte Shawn Levy den Kollegen des Hollywood Reporters übrigens noch, dass sich in dem von Netflix veröffentlichen Ankündigungsteaser wirklich die Episodentiteln der zweiten Staffel verbergen und lud die Fans ein, schon einmal zu spekulieren, was sich hinter „Madmax“, „Der wiederbelebte Junge“ oder „Das Kürbisfeld“ verbirgt. Die neun Episoden umfassende zweite Staffel von „Stranger Things“ erscheint im Laufe des Jahres 2017.