Michael Bay ist berühmt-berüchtigt für seine offene Zurschaustellung weiblicher Sexualität in seinen Blockbustern und dem nicht immer einfachen Verhältnis zu seinen weiblichen Darstellerinnen. Dass der „Transformers“-Regisseur während der Promo-Tour zu seinem Kriegs-Actioner „Pearl Harbor“ vor 15 Jahren auch über Hauptdarstellerin Kate Beckinsale nicht gerade schmeichelhafte Worte verloren hat, hat Beckinsale selbst einigen Internetseiten zu Folge nun noch einmal in der neuesten Ausgabe der britischen „Graham Norton Show“ offenbart. UPDATE: Wir selbst haben die besagte Folge der Talkshow jedoch bislang nicht zu Gesicht bekommen, sondern beziehen uns in diesem Artikel lediglich auf Angaben übereinstimmender Quellen wie der Website Digital Spy.
In Interviews auf die Gründe für die Wahl seiner Darsteller angesprochen, hatte Bay zu jener Zeit wohl mehrfach entgegnet, dass er Ben Affleck ausgewählt hätte, da er zuvor (bei „Armageddon“) bereits mit ihm zusammengearbeitet hat und ihn lieben würde. Sein zweiter Hauptdarsteller Josh Hartnett sei verpflichtet worden, weil er so männlich sei und ein wundervoller Schauspieler wäre. Kate Beckinsales Casting solle jedoch darin begründet gewesen sein, dass sie laut Bay nicht so attraktiv sei, dass sie das weibliche Publikum verprellen würde. Der Filmemacher hätte jemanden gewollt, der nicht zu hübsch sei, da dies Frauen abschrecken würde.
Dass an Beckinsales jüngsten Offenbarungen über Bays frühere Aussagen in der Tat etwas dran ist, beweist ein Interview von Movieline aus dem Jahr 2001, in dem der Regisseur in sehr ähnlichem Wortlaut über seine „Pearl Harbor“-Hauptdarstellerin gesprochen hat, auch wenn er darin anschließend seine Aussagen mit einem etwas fragwürdigen Vergleich relativierte: „Ich sage nicht, dass Kate nicht hübsch ist. Wenn man sich ‚Titanic‘ anschaut, ist Kate Winslet auch hübsch, aber nicht überwältigend schön. Dadurch funktioniert es besser für Frauen.“
Beckinsales jüngsten Aussagen zu Folge hätte Bay damals generell wesentlich mehr Wert auf ihr Aussehen als auf ihre Schauspielleistung gelegt: „Ich entsprach nicht dem Typ Schauspielerin, den er kannte.“ Als späte Reaktion auf Bays Äußerungen soll Beckinsale in der „Graham Norton Show“ nun schließlich noch hinzugefügt haben: „Ich glaube, er war verwirrt davon, dass meine Möpse nicht größer als mein Kopf waren und dass ich nicht blond war.“
Trotz der harschen Worte, ist es wohl unbestritten, dass „Pearl Harbor“ Beckinsales Hollywood-Karriere Anfang des neuen Jahrtausends erst so richtig ins Rollen gebracht hat. Auch heute noch kann sich die Schauspielerin nicht über Arbeitsmangel beklagen. Demnächst ist sie in der Jane-Austen-Verfilmung „Love & Friendship“ (noch ohne deutschen Kinostart) und zum vierten Mal als schießwütige Vampirin Selene in „Underworld 5: Blood Wars“ (dt. Kinostart: 27. Oktober 2016) zu sehen.