Paul Schrader, Nicolas Cage und Anton Yelchin
VS.
„Dying of the Light – Jede Minute zählt“ (2014)
Dass ein Schweigen manchmal mehr sagt als tausend Worte zeigte der stille Protest von Regisseur Paul Schrader und seinem Cast gegen die finale Fassung des Thrillers „Dying of the Light – Jede Minute zählt“! Nachdem ursprünglich Nicolas Widning Refn das Drehbuch von „Taxi Driver“-Autor Schrader verfilmen wollte, nahm Schrader nach dem Ausstieg des „Drive“-Regisseurs selbst die Zügel in die Hand (während Refn weiterhin als einer der ausführenden Produzenten an dem Projekt beteiligt blieb).
Nach dem Abschluss der Dreharbeiten übernahm dann jedoch das produzierende Studio Lionsgate die Kontrolle und verweigerte Schrader nach seiner Aussage jegliches Mitspracherecht an der finalen Fassung. Das Endprodukt habe, so Schrader, deshalb nichts mehr mit seinem ursprünglich geplanten Film zu tun. Das Ergebnis: Neben Schrader distanzierten sich auch Co-Produzent Refn und die beiden Hauptdarsteller Nicolas Cage und Anton Ylechin von der Schnittfassung des Studios.
Da jedoch alle Beteiligten einen Vertrag mit dem Studio unterzeichnet hatten, der ihnen untersagt, sich negativ über den Film zu äußern, postete Schrader vor Kinostart ein Foto von sich, Cage, Yelchin und Refn, auf dem jeder ein T-Shirt mit eben dieser „non-disparagement“-Klausel trägt.
Die Klausel besagt, dass die Rechteinhaber des Films den Künstler verklagen können, sollte dieser sich in herabwürdigender Weise über den Film äußern. Die Veröffentlichung konnte der Regisseur so zwar nicht verhindern, aber geholfen hat die Kampagne dem Image des Studios mit Sicherheit auch nicht. Nebenbei bemerkt wurde die offizielle Fassung des Films von Kritikern ebenfalls völlig verrissen.