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    Quentin Tarantino befürwortet illegalen Konsum seiner Filme in China

    Quentin Tarantino sieht in Filmpiraterie eine Möglichkeit, die Kino-Zensur in China zu umgehen, und hat kein Problem damit, wenn seine Fans sich dort illegale Kopien seiner Filme ansehen.

    The Weinstein Company

    In China kam Quentin Tarantinos blutiger Western „Django Unchained“ mit Jamie Foxx und Christoph Waltz in einer stark geschnittenen Version ins Kino. Dank dieser Zensur war das Interesse der Tarantino-Fans gering, sich den Film auf der großen Leinwand anzuschauen und viele gaben einer Raubkopie mit der ungeschnittenen Originalfassung den Vorzug. Für Filmemacher und Studios bedeutet dieses Vorgehen von Zuschauern natürlich den Verlust von Einnahmen, doch in diesem Falle begrüßte Tarantino das Verhalten seiner Fans: „Wir haben [in China] kein Geld mit [‚Django Unchained‘] gemacht, aber trotzdem haben ihn die Leute dort überall als Bootleg gesehen. Ich habe viele chinesische Fans, die meine Filme auf der Straße kaufen und anschauen, und das ist für mich in Ordnung.“

    Den Erwerb und das Ansehen von illegalen Kopien seiner Filme heißt Quentin Tarantino jedoch nur in China gut. „In anderen Ländern bin ich damit nicht einverstanden, aber wenn die Regierung mich zensiert, dann will ich, dass die Menschen den Film auf jede mögliche Weise sehen“, so der Filmemacher gegenüber ABC Australia zu seiner Position.

    „Django Unchained“ war der erste Film von Quentin Tarantino, der es überhaupt auf die chinesischen Leinwände geschafft hatte, auf denen ausländische Produktionen nur in sehr begrenztem Maße gezeigt werden. Er selbst hatte seinen Film für den chinesischen Markt sogar angepasst und die brutalen Szenen per digitaler Nachbearbeitung abgemildert, dennoch schlug die Zensur zu. Die von Tarantino gelieferte Version wurde im Eiltempo aus den Kinos verbannt, in einigen Fällen wurden sogar bereits laufende Vorführungen am 11. April 2013 nach nur wenigen Minuten abgebrochen. Später wurde ein neuer Start des Films angesetzt, diesmal jedoch in einer vom Staat zensierten Version.

    Ganz ohne Zensur gibt es in den deutschen Kinos ab dem 28. Januar 2016 Tarantinos neuen Western „The Hateful 8“ mit Samuel L. Jackson, Kurt Russell und Jennifer Jason Leigh zu sehen. Leigh wurde gerade ganz frisch als Beste Nebendarstellerin für den Oscar 2016 nominiert.

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