Seit Wolfgang Petersens jüngstem Film, „Poseidon“ (2006) mit u. a. Josh Lucas, Kurt Russell und Emmy Rossum sind knapp zehn Jahre ins Land gezogen und sein bis dato letzter Film aus Deutschland liegt bereits mehrere Jahrzehnte zurück. Doch nun zieht es den Blockbuster-Regisseur, der in Hollywood Hits wie „Air Force One“ und „Troja“ landete, zurück in seine Heimat. Auf der heutigen Pressekonferenz in Berlin (2. November 2015), zu der Warner Bros. und Hellinger/Doll Filmproduktion einluden, verriet Petersen mit seiner Starbesetzung um Til Schweiger, Matthias Schweighöfer, Michael Bully Herbig und Jan Josef Liefers erste Details zu seinem neuen Film „Vier gegen die Bank“.
Einige dürften nun hellhörig werden, denn im Jahr 1976 inszenierte der Erfolgsregisseur bereits einen Film fürs Fernsehen mit ebenjenem Titel, der auf dem Roman „Gentlemen in roten Zahlen“ von Ralph Maloney basiert. Für die Neuauflage mit Starbesetzung hat sich nun Drehbuchautor Tripper Clancy die Buchvorlage vorgenommen und ein neues Konzept entwickelt. Für das Verfassen des deutschen Skripts zeichnet Lucy Astner („Der Nanny“) verantwortlich.
Nachdem in der Fernsehversion Walter Kohut, Harald Leipnitz, Herbert Bötticher und Günther Neutze als reiche Mitglieder eines Golfclubs einen Banküberfall planen, weil sie allesamt in finanzielle Schwierigkeiten geraten, müssen sich in der kommenden Kinoversion nun die von Schweiger, Bully, Liefers und Schweighöfer gespielten Figuren aus eine prekären Situation herauswinden: Eigentlich haben der in Vergessenheit geratene Schauspieler Peter (Liefers), Boxer Chris (Schweiger) und Werbespezialist Max (Schweighöfer) vorgesorgt. Sie haben lange gespart, um sich für die Zukunft abzusichern, doch aufgrund eines Bankdirektors, der den neurotischen Anlageberater Tobias (Herbig) loswerden möchte, rasseln die Investmentkonten der drei in den Totalverlust. Die vier Männer beschließen daraufhin, sich ihr Geld durch einen Banküberfall wiederzubeschaffen.
Die Dreharbeiten sollen von Ende November 2015 bis Februar 2016 in Berlin stattfinden. Bis zum Startschuss am 30. November gilt es noch die Damen an der Seite der vier Männer zu besetzen. Eine Darstellerin ist bereits an Bord: Alexandra Maria Lara („Der Untergang“) übernimmt den Part von Peters Frau, wie der Filmemacher verriet.
Seinen Durchbruch als Regisseur feierte Petersen mit der Tatort-Folge „Reifezeugnis“ und erlangte mit dem Untersee-Drama „Das Boot“, das den Grundstein für seine anschließende Hollywood-Karriere legte und für sechs Oscars nominiert wurde, 1981 internationale Bekanntheit. Auf der Pressekonferenz zeigte sich der Regisseur enthusiastisch, nach 27 Jahren wieder in Deutschland zu drehen und in deutscher Sprache kreativ zu sein. Er sei aufgeregt und voller Vorfreude, für den Film nach Berlin zurückzukehren, womit sich für ihn ein Kreis schließe, nachdem er in den 60er Jahren an der Deutschen Film- und Fernsehakademie studierte und in der Stadt seine ersten Beta-Tapes entwickelte. Das soll aber nicht heißen, dass der Film als Abschlussfilm zu verstehen sei, denn Petersen bekräftigte, dass er noch viele weitere Projekte plane.
Er freue sich darauf, mit „Vier gegen die Bank“ Berlin im Winter präsentieren zu können, wofür man bereits rund 62 Motive gefunden habe und hauptsächlich vor Ort drehen wolle, wie beispielsweise auf dem ehemaligen Flughafengelände in Tempelhof. Auch reizten ihn die mittlerweile extrem hohe Professionalität der hiesigen Filmcrews, sowie die Herausforderung, eine Komödie zu drehen, wovon er in seiner Karriere bislang nur wenige realisierte.
Die Darsteller blicken der Arbeit an „Vier gegen die Bank“ ebenfalls freudig entgegen und mussten sich allesamt nicht lange bitten lassen, um in dem neuen Petersen-Film dabei zu sein. Bully etwa habe gleich präventiv „ja“ gesagt, ohne zu wissen, worum es geht. „Schließlich ruft Wolfgang Petersen ja nicht jeden Tag an…“.
Neben der Möglichkeit mit dem Erfolgsregisseur zusammenzuarbeiten, eine tolle Geschichte umzusetzen sowie dem Spaß, den sie sich von den Dreharbeiten versprechen, verkündeten die Darsteller gut gelaunt noch einen anderen Grund, der sie besonders reize: die 11 o’clock soup. Wie Peterson nach der Erwähnung besagter Suppe erklärte, habe er an seinen Sets in Hollywood um elf Uhr eine Pause eingeführt, da die Energie beim Team gegen halb elf erfahrungsgemäß nachließe. In Deutschland wolle er mit dieser Tradition natürlich nicht brechen, von daher dürfen sich Cast und Crew schon jetzt auf einen vormittäglichen Energieschub freuen.
„Vier gegen die Bank“ soll Weihnachten 2016 in den deutschen Kinos starten.