Quentin Tarantino ist bekannt dafür, Schauspieler in seinen Filmen zu besetzen, die eigentlich keiner mehr auf dem Radar hat. So auch geschehen bei „Kill Bill“, als er die Rolle der Elle Driver an Daryl Hannah vergab. Die Schauspielerin feierte in den 80er Jahren beachtliche Erfolge mit Filmen wie „Splash – Eine Jungfrau am Haken“ und Ridley Scotts Kultfilm „Blade Runner“, verschwand dann aber in den 90er Jahren größtenteils von der Bildfläche, um dann von Tarantino für seinen Rachefilm wiederentdeckt zu werden. Doch der Erfolg währte nicht lange, denn in den Jahren nach „Kill Bill Vol. 2“ war die Darstellerin größtenteils in B-Movies zu sehen.
The Sunday Times wollte von der inzwischen 54-jährigen Schauspielerin wissen, ob sie dieser Zustand störe. Während sie sich zunächst gelassen zeigte, gab sie dann aber nach kurzem Zögern zu: „Ich arbeite schon seit langer Zeit und bis zu einem gewissen Punkt bin ich des Ganzen überdrüssig. Ich brauche nicht unbedingt zu arbeiten, weil ich viele andere Interessen und kreativen Ausgleich habe. Andererseits aber ist es beleidigend, wenn man den Müll liest [der ihr angeboten wird, Anm. d. Red.] und sich denkt ‚Ist es wirklich so weit gekommen? Vielen Dank auch.‘“
In Hollywood werden Stimmen immer lauter, die sowohl bessere Rollen für Schauspielerinnen als auch eine gerechtere Behandlung gegenüber ihren männlichen Kollegen fordern. Gerade eine Schauspielerin jenseits der 30 wie Daryl Hannah muss offensichtlich manchen Kompromiss eingehen. Zuletzt aber ist sie immerhin in der Sci-Fi-Serie „Sense8“ von den Wachowski-Geschwistern zu sehen.
