Die Geschichte der drei Brüder aus dem Buch „Die Märchen von Beedle dem Barden“ ist eine wichtige für den siebten „Harry Potter“-Roman wie auch für die entsprechende zweigeteilte Verfilmung. Hermine Granger (gespielt von Emma Watson) bekommt das Werk von Albus Dumbledore (Michael Gambon) nach seinem Tod vermacht und liest Harry Potter (Daniel Radcliffe) daraus vor, wie im Kino schon zu sehen war. Die Geschichte in der Geschichte bringt den auserwählten Zauberer mit der Blitznarbe auf der Stirn dann dazu, nach den Heiligtümern des Todes zu suchen. Diese sind der Elderstab, ein Stein, der Tote wieder ins Leben rufen kann, und der unsichtbare Umhang, den Harry schon in „Der Stein der Weisen“ sein eigen nennt.
Exkurs zum Märchen: Drei Brüder bauen mithilfe von Zauberei eine Brücke. Der Tod fühlt sich von dem Trio ausgetrickst und bietet ihnen einen Preis für ihre wohleingesetzte Magie und Cleverness an. Der Älteste erbittet einen Zauberstab, der mächtiger ist als alle existierenden. Also macht der Tod ihm den Elderstab. Der Zweitgeborene möchte die Macht, Tote ins Reich der Lebenden zurückzubringen, und bekommt einen Stein für diese Aufgabe. Der Jüngste möchte den Ort hinter sich lassen ohne vom Tod verfolgt zu werden. Der bescheidene Mann erhält von seinem Gegenüber ein Stück von dessen Gewand, ein unsichtbar machender Umhang. Der erste Bruder tötet einen Feind mit seinem neuen Stab und prahlt damit, woraufhin er des Nachts ermordet wird. Der Tod nimmt ihn also alsbald doch zu sich. Der Zweite folgt ihm kurz darauf. Er holt seine zu früh verstorbene Liebste zurück, doch sie ist traurig und kalt, weil sie nicht in die Welt der Lebenden gehört. Am Boden zerstört nimmt er sich schließlich das Leben, um ganz bei ihr zu sein. Der Tod sucht viele Jahre vergeblich nach dem dritten Bruder. Erst in fortgeschrittenem Alter gibt dieser den Umhang an seinen Sohn weiter und begleitet den Tod im Einverständnis.
Lord Voldemorts Schicksal ist vergleichbar mit dem des Ältesten; er ist arrogant und strebt unablässig nach Macht und Unsterblichkeit, was ihm schlussendlich zum Verhängnis wird, als er Harry in „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2“ gegenübertritt. Severus Snapes Handlungen sind bestimmt von der Liebe zur schon lange verstorbenen Mutter von Harry, auch wenn sich Lily schon zur Schulzeit in Hogwarts für James Potter als Partner entschied. Und Harry begegnet seinem Schicksal als Horkrux Voldemorts, stellt sich ihm im Wald bei Hogwarts und lässt sich von ihm ins Reich der Toten schicken, bevor er unversehrt zur finalen Schlacht gegen den bösen Zauberer aufbricht. Er ist das Pendant zum jüngsten Bruder. Harry und Voldemort sind außerdem (wie viele der dann lebenden Zauberer und Hexen) Nachkommen der drei Brüder Antioch, Cadmus und Ignotus Peverell, welche die Grundlage für das Märchen bilden.
Auf der anderen Seite trifft Harry seinen einstigen Schulleiter, Vertrauten und Freund Albus Dumbledore in Kings Cross, der ihm die Erklärung für alles darbietet. Er war es auch, der Harry den Umhang gab, und der großen Anteil an den Schicksalen von Voldemort und Snape hatte. Außerdem nannte er zeitweise den alle Heiligtümer des Todes sein eigen. Kontinuität walten lassend ist es nur logisch, zu sagen, Dumbledore ist der Tod höchst selbst. Diese Theorie ließ Tumblr-User harryjxmespotter (via Buzzfeed.com) verlauten und unserer Meinung ist dieser Schluss durchaus logisch:
Diese Analogie zeigt einmal mehr die Brillanz von Bestseller-Autorin J.K. Rowling, die ihrer erschaffenen magischen Welt um Harry Potter nicht müde wird und Fans auf ihrer interaktiven Seite Pottermore immer wieder Rede und Antwort steht - und das auch Jahre nach dem Erscheinen des letzten Films der Reihe. Schon im nächsten Jahr bekommen wir wieder ein magisches Abenteuer auf der großen Leinwand zu sehen. Rowling verfasste das Drehbuch zu dem „Harry Potter“-Spin-off „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ selbst. Ins Kino kommt der Film über den Tierforscher Newt Scamander (Eddie Redmayne) dann im November 2017.