Die Nachricht auf Bild.de beginnt mit der Ankündigung: „Das könnte die Kinosensation des Jahres werden!“ Inzwischen ist jedoch klar: Nein, das wird sie ganz bestimmt nicht! Denn alles, was hier unter der Überschrift „John Rambo kämpft jetzt gegen ISIS-Terroristen“ berichtet wird, ist völliger Unfug, wie nun von BILDblog.de aufgedeckt wurde.
Ursprung der „Rambo“-Ente ist nämlich das US-amerikanische Satireportal National Report, das vor einer Woche unter der Überschrift „Sylvester Stallone to Employ ISIS Militants for New Rambo Film?“ berichtete, dass Stallone auf der Comic-Con verkündet hätte, mit dem Schreiben eines Drehbuchs für den fünften „Rambo“-Film „Last Blood“ begonnen zu haben. Inhalt des Fake-Blockbusters: Der in die Jahre gekommene Supersoldat reist in den Nahen Osten und nimmt es dort mit den Terroristen des IS auf.
Reingefallen sind Bild & Co. (darunter n-tv.de und der britische Mirror) dabei immerhin nicht auf den Artikel auf der Seite selbst (die ist nämlich auf den ersten Blick als Satireportal zu erkennen), sondern auf zwei extra angelegte Fake-Newsseiten, die mehr oder weniger so aussehen, als würden sie von der Washington Post bzw. der Washington Times stammen.
So richtig schwer ist der Fake jedoch trotzdem nicht zu durchschauen: Zum einen sehen beide Seiten fast exakt gleich aus (obwohl es sich bei den beiden Publikationen um direkte Konkurrenten handelt), und zum anderen lässt sich auch an der URL bzw. am Impressum sofort erkennen, dass sie beiden Seiten nicht zu den offiziellen Onlineportalen der Zeitungen gehören. Hier könnt ihr die beiden Fake-Artikel selbst mal vergleichen:
Aufgeflogen ist die ganze Sache, als das Management des Schauspielers ein Dementi veröffentlichte, dass Sylvester Stallone in diesem Jahr überhaupt nicht auf der Comic-Con gewesen sei. Dabei steht im Bild-Artikel sogar noch: „Weitere Nachfragen beantwortete der Filmstar nicht.“ Na ja, wenn er gar nicht da war, ist das mit dem Beantworten „weiterer“ Fragen natürlich auch eher schwierig.
Obwohl BILDblog.de schon vor zwei Tagen über die Hintergründe der Falschmeldung berichtete, ist der Artikel auf Bild.de aktuell (17.07.2015 / 11 Uhr) übrigens immer noch ohne Update online, während andere Medien wie Moviepilot oder n-tv.de ihren Lesern gegenüber zumindest eingestanden haben, dass sie auf eine Satireseite hereingefallen sind.