Achtung: Spoiler für alle Nicht-Trailer-Kenner im folgenden Text.
In einem Interview mit Uproxx über „Terminator: Genisys“ befragten die Kollegen Regisseur Alan Taylor unter anderem zu der Enthüllung, dass John Connor (Jason Clarke) sich in seiner Fortsetzung der Kult-Reihe plötzlich selbst als eine Art Terminator-Mensch-Kreuzung entpuppe und diese überraschende Handlungswendung schon in den Trailern verraten wurde. Taylor stellte dabei klar, wie wenig er von dieser Entscheidung der Marketing-Abteilung hält.
Er habe diese Szene eindeutig mit der Intention gedreht, dass niemand vorher davon wisse. Es sei eine seiner Lieblingsszenen im Film, wenn Jason Clarke im Jahr 2017 in ein Krankenhaus laufe und von da an alles auf den Kopf gestellt wird.
Ein Stück weit verstehen könne er die Marketing-Verantwortlichen aber schon. Diese haben auch einen schweren Job und müssten eigene Entscheidungen fällen, was zu tun sei. Und sie hatten wohl den starken Drang, eine Botschaft an das Publikum zu senden, dass wir neue Gebiete erschließen. Man war besorgt, dass der neue Film als Reboot missverstanden werde. Aber man wolle ganz sicher keine zwei perfekten Filme von James Cameron rebooten.
Auf die Frage, ob man mit ihm gesprochen habe, bevor der Trailer veröffentlicht wurde, antworte Taylor vielsagend: „Ich bekam eine paar Vorwarnungen und dann hatten wir ein paar unerfreuliche Unterhaltungen, wo ich über dieses und jenes gemotzt habe…“
Mit dem Marketing zu seinem Film ist Alan Taylor nämlich ohnehin nicht ganz zufrieden gewesen. So kritisierte er auch die ersten zum Film veröffentlichten Bilder, die im Oktober 2014 via Entertainment Weekly platziert wurden. Die Bilder, in denen die Stars mit Feuerwaffen, grimmig und schreiend in Pose zu sehen waren, sorgten für viel Spott. Dies seien reine Fotoshootings der EW-Journalisten gewesen und man habe die Ergebnisse erst selbst auf dem Cover der Zeitschrift gesehen, sei überrascht gewesen und habe darüber nur den Kopf geschüttelt. Vor allem treffen diese Bilder nicht den Ton des Films, da sie sehr grimmig und ernst wirken, man aber in Wirklichkeit viel Humor biete.
Seine Kritik will Alan Taylor aber auf den Marketing-Aspekt beschränken. Mit dem Film ist er nämlich weitestgehend glücklich. Nachdem der Regisseur bei seinem ersten Blockbuster „Thor 2 - The Dark Kingdom“ immer wieder durch die Blume ausdrückte, dass ihm zu viel reingeredet wurde und es nicht sein Film sei, habe „Terminator: Genisys“ nun am Ende deutlich mehr mit dem gemeinsam, mit dem er auch begonnen habe. Ein paar Dinge gebe es trotzdem, über die er sich noch beschweren könnte, wie Taylor dem Kollegen von Uproxx noch vielsagend hinterließ.
Ein eigenes Bild von „Terminator: Genisys“ und den weiteren, noch nicht durch die Marketing-Abteilung verratenen Überraschungen können wir uns ab dem 9. Juli 2015 machen.