Mein Konto
    Die Lieblings-Games der FILMSTARTS-Redaktion: Mai 2015

    In diesem Special präsentieren wir euch monatlich die neuen Lieblings-Games der FILMSTARTS-Redaktion sowie zwei Games des kommenden Monats, denen wir besonders entgegenfiebern.

    Titel: The Witcher 3: Wild Hunt

    Genre: Rollenspiel

    VÖ-Termin: 19. Mai 2015

    Altersfreigabe: Keine Jugendfreigabe

    Plattformen: PC, PS 4, Xbox One

    Publisher: Namco Bandai

    Entwickler: CD Projekt Red

    Der FILMSTARTS-Gaming-Tipp für... kriegerische Antihelden mit dem Herz am rechten Fleck!

    Namco Bandai

    „The Witcher 3: Wild Hunt“ ist eines dieser Spiele, bei deren Besprechung keine zur Verfügung stehende Zeichenzahl ausreichend sein kann. Und so viel, wie es über „Wild Hunt“, seine Vorgänger und sein fiktives Universum zu sagen gibt, so gewaltig ist auch die spielbare Welt, die ihr mit dem legendenumwobenen Hexer Geralt von Riva bereisen könnt. Denn im Gegensatz zum eher klassisch aufgebauten, geradlinigeren Teil 2 ist der neue Wurf des polnischen Entwicklerstudios CD Projekt Red ein waschechtes Open-World-Spiel. Auf einem Kontinent, der sogar die Karten von „Skyrim“ oder „GTA V“ in den Schatten stellt, besucht ihr heruntergekommene Dörfer, gewaltige Städte und wunderschöne Paläste, verhandelt mit Königen, flirtet mit Magierinnen und tötet eine ganze Menge Monster aller Couleur. Denn die Welt der Hexer-Reihe wird von Kreaturen à la Grimms Märchen heimgesucht, die ganz unromantisch Jagd auf Bauernkinder oder Prinzessinnen machen und somit eine ohnehin kriegsversehrte Welt mit noch mehr Leid erfüllen. Als speziell hierfür trainierter, ja sogar als Kind durch Mutagene für diese Profession herangezüchteter Hexer lässt sich Geralt sowohl von Reich als auch Arm ihren jeweiligen Möglichkeiten entsprechend bezahlen, um den Biestern nachzuspüren und ihnen den Garaus zu machen. Hierfür wurde das Kampfsystem seit „The Witcher 2“ deutlich entschlackt und dynamischer gemacht, sodass der Kampf mit dem Silberschwert für Monster, dem Eisenschwert für Menschen und den magischen Zeichen zum Beschwören von Feuerstößen oder Schockwellen nun für spürbar mehr Kurzweile sorgt – was sehr wichtig ist, denn die Welt ist wie gesagt gigantisch und bei all den Ungeheuern da draußen sollte einem neben dem hohen Schwierigkeitsgrad nicht auch noch die Steuerung im Wege stehen.

    Namco Bandai

    Was viele nicht wissen: Die „The Witcher“-Spiele basieren im Kern auf den Hexer-Romanen des polnischen Autors Andrzej Sapkowski, wenngleich sich die Entwickler einige Freiheiten mit der Story erlaubt haben. In einer Zeit, als der Fantasy-Massengeschmack noch nicht so extrem durch die Gedärme und nackte Haut von „Game of Thrones“ geprägt war, sondern eher hochglänzend und voller Magie dem Vorbild von „Der Herr der Ringe“ entsprechend aussah, waren die Hexer-Romane mit ihrem erwachsenen Anspruch ein schwarze Flamme im Regenbogen. Zum Glück haben die umfangreiche Story und komplexen Figuren des in „Wild Hunt“ adaptierten Universums von Sapkowski auch in unserer heutigen Zeit nichts von ihrer Faszination verloren und dürften auch jene in ihren Bann ziehen, die keinen der Vorgänger gespielt haben. Das sollte jeden packen: Der in die Jahre gekommene Hexer Geralt macht sich auf die Suche, um seine ebenfalls mit Hexer-Fähigkeiten ausgestattete Ziehtochter Ciri zu finden. Der Imperator des Nilfgaard-Imperiums Emhyr var Emreis will Ciri ebenfalls gefunden und für seine eigenen diabolischen Pläne genutzt wissen, denn sie ist das ‚Kind der Vorsehung‘ und verfügt über die Fähigkeit, die Zeit zu beeinflussen. Der Zirkel der Zauberer sieht seine Felle davonschwimmen und schickt diverse magische und nicht-magische Agenten aus, um Geralt je nach Situation zu unterstützen oder zu bekämpfen. Außerdem gibt es da noch Geralts ewige On-Off-Geliebte Yennefer – eine mächtige Magierin und waschechte Femme fatale. Diese Beschreibung ist nur die Spitze des Eisberges an verflochtenen, ausgeklügelten Figurenbeziehungen, die unter der Oberfläche dieser ausgeklügelten Fantasywelt schlummern. Sie ist so faszinierend, dass man fast vergessen könnte zu erwähnen, wie unfassbar gut „Wild Hunt“ vor allem auch grafisch aussieht!

    Namco Bandai

    Und das meint der Filmkritiker in uns...

    Abgesehen davon, dass die „Witcher“-Saga 2001 mit „Wiedźmin“ („Der Hexer“) bereits eher schlecht als recht verfilmt wurde, gibt es wie bereits erwähnt vor alle eine Nähe zu „Game of Thrones“ – zumindest in Sachen nackter Haut! Hierin liegt auch die größte Schwachstelle des Spiels verborgen – und es ist ein Aspekt, der Film- wie Spielenthusiasten gleichermaßen angeht. Denn während „Wild Hunt“ mit der einen Hand großartig nuancierte weibliche Protagonistinnen in das Zentrum seiner Geschichte stellt und mit zumeist ausgetüftelten, beeindruckenden Dialogen teilweise für pointierte Kommentare auf frauenfeindliches Verhalten in der raubeinigen Spielwelt sorgt, so teilt es mit der anderen Hand zugleich eine ganze Menge Sexismus aus. Zwar ist es im Gegensatz zu Teil 1 immerhin nicht mehr möglich, sammelkartenartige Bilder der zahlreichen verführ- und besteigbaren Frauen zu sammeln. Doch dafür ist nicht nur nahezu jede Frau in „Wild Hunt“ ein Victoria-Secret-Model und zumeist selbst im tiefsten Winter aufreizend spärlich bekleidet. Obendrein wird ausufernde sexuelle Gewalt gegen Frauen mehr als im ohnehin für Videospiele typischen Maße als erzählerisches Mittel zur Spielermotivation verwendet und stößt hier und da deutlich auf. Das ist schade und unnötig.

    Ein Spiel für Fans folgender Filme:

    Fazit: „The Witcher 3: Wild Hunt“ ist das aktuelle Magnum Opus der europäischen Videospiellandschaft! Unendliche Wälder, der hammerharte Bad-Ass-Geralt und die epische Dark-Fantasy Geschichte erschaffen eine atmosphärisch und erzählerisch (fast) perfekte Spielerfahrung.

    facebook Tweet
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top