Titel: Bloodborne
Genre: Action-Rollenspiel
VÖ-Termin: 25. März 2015
Altersfreigabe: Ab 16 Jahren
Plattformen: PS 4
Publisher: Sony Computer Entertainment
Entwickler: From Software
Der FILMSTARTS-Gaming-Tipp für... blutrünstige Monsterschlächter!
Wenn du schon wieder einen winzigen Flüchtigkeitsfehler gemacht hast, wenn dich der vermummte Riese mit der Schlachterhellebarde zum zehnten Mal getötet hat, wenn du die Götter und Videospielprogrammierer verfluchst, wenn du den Kontroller vor Wut in die Ecke wirfst und trotzdem den Spaß deines Lebens hast … dann weißt du, dass es die Genies des japanischen Entwicklers FromSoftware wieder einmal geschafft haben! „Bloodborne“ heißt das neue Spiel der Schöpfer von „Demon’s Souls“ und „Dark Souls“, welche die Videospielszene in den letzten Jahren so richtig auf den Kopf gestellt haben. Das Zeitalter der massentauglichen, hammerharten Games war längst für Tod erklärt und beerdigt, als FromSoftware die Kunst der unerbittlichen Herausforderungen, erschütternden Niederlagen und hart erarbeiteten Siege mit „Demon’s Souls“ neu erfand. Es entstand ein regelrechter Glaubenskrieg unter den Gamern und Kritikern darüber, wie schwer Spiele sein dürfen und ab wann der Schwierigkeitsgrad zur bloßen Schikane wird. Der Erfolg der „Souls“-Spiele haben dem japanischen Entwickler jedoch schließlich Recht gegeben. Doch anstatt es vielen erfolgreichen Studios gleich zu tun und einfach immer wieder das mehr oder weniger gleiche Spiel neu zu entwickeln, wagt FromSoftware mit „Bloodborne“ nun einige radikale Veränderungen an der Formel. Und die zahlen sich zum Glück voll aus!
Das magische Mittelalter der „Souls“-Spiele ist einem moderneren, technisch versierteren Fantasy-Setting gewichen, das nicht zuletzt wegen der ausgefallenen Schlapphut- und Ledermantelmode sowie der kunstvollen Architektur am ehesten irgendwo zwischen „viktorianisch“ und „gotisch“ zu verordnen ist. Als unbekannter Reisender auf der Suche nach einem mysteriösen Heilmittel kommt ihr in die Stadt Yharnam, die von einer scheußlichen Pestilenz befallen ist, welche die Stadtbewohner in Werwölfe und andere schreckliche Kreaturen verwandelt. Die Kämpfe sind anspruchsvoll und auch in Yharnam wartet der Tod unversehens hinter jeder Ecke. Mit scharfen, transformierbaren Kombiwaffen (etwa Säge und Schlachtbeil in einem) könnt ihr euch gegen die Ungeheuer zur Wehr setzen – doch die Zeiten, in denen ihr euch wahlweise auch hinter einem dicken Eisenschild verstecken konntet, sind vorbei: Diesmal haben diverse rudimentäre Feuerwaffen – die etwa besonders effektive Konterangriffe ermöglichen – den Platz der Schilde eingenommen. Um in „Bloodborne“ am Leben zu bleiben, muss man geschwind auf den Beinen sein, Attacken ausweichen und sich mit den neu eingeführten Vergeltungsschlägen verlorenes Blut zurückholen. Denn in Yharnam ist das verwunschene Blut die einzige Währung, die noch von Wert ist.
Und das meint der Filmkritiker in uns...
Schon der Titel legt nahe, dass „Bloodborne“ ein ziemlich blutiges Spiel ist. Nachdem man sich durch zwei Dutzend Gegnern geschnätzelt hat, trieft der eigene Umhang nur so vor glänzendem Gekröse. Damit passt man zum Glück modisch perfekt zur verfallenden Stadtkulisse Yharnams, deren Straßen von brennenden Kutschen, Pferdekadavern und aufgespießten Werwölfen gesäumt sind. Der Wahnsinn ist allgegenwärtig und steckt sowohl in den halbwegs cleveren Bürgern, die sich in ihren Häusern verbarrikadiert haben, wie auch den Gegnern, die von kleinen mit Mistgabeln schwingenden Tagelöhnern bis zu Wer-Bestien in der Größe eines Einfamilienhauses reichen. Während das viktorianisch angehauchte Monsterjägerthema an Fantasy-Actionern wie „Underworld“ oder „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“ erinnert, ist das Design und die Stimmung von „Bloodborne“ am ehesten mit „Ginger Snaps II: Entfesselt“ vergleichbar. Schließlich hat ein Film selten so unwirklich, düster und allumgreifend ekelhaft verfallen gewirkt. Wie passend, dass hier wie dort ein Werwolf-Fluch seinen Blutzoll fordert.
Ein Spiel für Fans folgender Filme:
Fazit: „Bloodborne“ ist seinen Quasi-Vorgängern „Dark Souls“ & Co. zwar in vielerlei Hinsicht (vor allem dem extremen Schwierigkeitsgrad) sehr ähnlich, bietet aber dennoch einige entscheidende Änderungen. So wird das Spiel selbst „Souls“-Veteranen ganz neu fordern und erneut an den Rand der Verzweiflung treiben.