Es werden mehr deutsche Kinofilme produziert, als mancher vielleicht denkt, laut Gebhard Henke sind es über 120 pro Jahr. In einem langen Interview mit Blickpunkt:Film sprach der WDR-Fiction-Chef und Koordinator der "Tatort"-Reihe über deutsche Filme und Serien, wobei er auch auf die Produktionsbedingungen deutscher Kinofilme einging. Deren Zahl sei zu hoch, die Qualität zu schlecht und das Einspielergebnis zu gering:
"In Deutschland werden nicht zu wenig, sondern zu viele Filme gemacht. Das sage ich selbstkritisch als Mitglied einer Förderjury. Angesichts von allein mehr als 120 Kinofilmen im Jahr sind so viele dabei, von denen Sie nie wieder etwas hören, die weder kommerziell erfolgreich noch künstlerisch hervorstechend sind. Und dann kommt der 121. und verlangt noch mehr Fördergelder. Das ist doch absurd. Die Subventionsmentalität fordert hier Tribut."
Gebhard Henke sagt auch, warum die hohe Zahl deutscher Kinofilme – viele davon bekommen staatliche Filmförderung – ein Problem sei: "Wir gehen viel zu sehr in die Breite, es wird viel zu viel mit geringen Etats produziert. Wir müssten wie die Engländer und die Franzosen weniger Filmprojekte angehen und diese besser ausstatten. So hart das klingen mag: wir haben zu wenig 'survival of the fittest'."
Was meint ihr, gibt es zu viele schlechte deutsche Kinofilme? Am 26. März 2015 läuft jedenfalls wieder eine deutsche Produktion an, über deren Qualität sicher gestritten wird: die neue Matthias-Schweighöfer-Komödie "Der Nanny".