Intel NUC5i3RYK:
Flexibler Medienplayer & vollwertiger PC
Medienplayer stecken mittlerweile in den meisten Flachbildfernsehern. Wird mehr Flexibilität gewünscht, bietet der Markt zudem zahlreiche Modelle mit Spezialprozessoren für die Medienwiedergabe sowie einige Modelle auf Android-Basis, die ähnlich wie ein Smartphone mit Apps bestückt werden können. Noch flexibler ist allerdings Intels NUC, ein Mini-PC mit der Stellfläche einer CD-Hülle und der Rechenleistung eines vollwertigen PCs. Besonders praktisch: Die Leistung der gängigen NUCs ist so hoch, dass selbst kommende Videoformate die Geräte nicht überfordern werden. Flexiblere Medienplayer gibt es nicht. Und wenn gerade kein Video geschaut werden soll, eignet sich ein NUC auch als Ersatz für den Büro-PC oder für grafisch weniger anspruchsvolle Spiele. Besonders überzeugend ist die aktuelle Generation auf Basis der „Broadwell“-Prozessoren.
Was habe ich als Filmfan davon: Flexibilität, wie sie sonst kein anderes Gerät bietet – und das bei geringstem Platzbedarf und ohne hörbar-störenden Lüfter. Intels NUC muss zwar noch mit Arbeitsspeicher und einem Laufwerk bestückt werden, diese Arbeit erledigen aber selbst Laien in wenigen Minuten. Als Betriebssystem bietet sich die kostenlose Kombination aus OpenELEC und dem Medienplayer Kodi an. Diese Software ist flott installiert und verwandelt den NUC in ein extrem flexibles Mediencenter, das sich zwecks TV-Aufnahme sogar mit USB-TV-Karten nachrüsten lässt.
Gesteuert wird per Fernbedienung, ein Infrarot-Adapter liegt dem NUC bereits bei. Kodi (früher unter dem Namen XBMC bekannt) bietet Zugriff auf alle Mediendaten im heimischen Netzwerk - auf USB oder dem internen Laufwerk des NUC. Wird ein externes Laufwerk beispielsweise für DVDs angeschlossen, kann auch dieses angesprochen werden. Selbst 4K-Videomaterial überfordert den NUC nicht, so dass es sich hier um einen der wenigen wirklich zukunftssicheren Medienplayer handelt. Kommende Formate wie H.265 lassen sich per Softwareupdate ebenso abspielen wie Medienformate, die heute noch nicht einmal erfunden sind. Die Rechenleistung der Mini-PCs reicht problemlos auch für die nächsten Jahre und für bildverbessernde Filter. 3D-Videoausgabe ist ebenfalls kein Problem.
Weitere Infos für Technikverrückte: Intels Broadwell-Prozessoren bieten viel Rechenleistung bei geringem Energiebedarf. Der im NUC eingesetzte Prozessor gönnt sich unter voller Last gerade einmal 15 Watt maximal – und volle Last wird beim Einsatz als Mediencenter so gut wie nie erreicht. Dazu ist der NUC mit HDMI 1.4 und Displayport ausgestattet, so dass sich auch in Zukunft alle Fernseher und Monitore damit verbinden lassen werden. Bei der Bestückung mit Arbeitsspeicher reicht ein Modul mit vier Gigabyte vollkommen aus, mehr wird für die Wiedergabe von Filmen nicht benötigt. Sinnvoller als mehr RAM ist der Einsatz einer SSD (M.2-Format) für das Betriebssystem, selbst wenn es den NUC auch mit Einbauslot für 2,5-Zoll-Festplatten gibt. Die SSD sorgt für ein rasantes Booten und ein flottes Bediengefühl, allerdings bieten SSDs nur wenig Platz im Vergleich zu Festplatten. Da aber USB 3.0 vorhanden ist, lässt sich dieses Manko mittels einer externen HDD vermeiden.
Neben der hohen Rechenleistung wurde von Intel vor allem die Grafikperformance bei Broadwell verbessert. So eignet sich der NUC auch für einfache Spiele auf dem grafischen Niveau einer Xbox 360 – bei einem Bruchteil des Energiebedarfes der älteren Konsole und vor allem ohne Lüfterlärm. Per USB lassen sich auch Gamepads (auf Wunsch auch kabellos) anschließen. Und wenn der heimische Computer einmal den Geist aufgibt, eignet sich der NUC selbst als Ersatz für den Bürorechner.