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    Die Lieblings-Games der FILMSTARTS-Redaktion: Februar 2015

    In diesem Special präsentieren wir euch monatlich die neuen Lieblings-Games der FILMSTARTS-Redaktion sowie zwei Games des kommenden Monats, denen wir besonders entgegenfiebern.

    Titel: Total War: Attila

    Genre: Action-Strategie

    VÖ-Termin: 17. Februar 2015

    Altersfreigabe: Ab 12 Jahren

    Plattformen: PC

    Publisher: Sega

    Entwickler: Creative Assembly

    Der FILMSTARTS-Gaming-Tipp für... Kriegsherren mit einem Auge fürs Detail!

    Sega

    Auf diesen Augenblick hast du seit unzähligen Monden hingearbeitet, geplant, neue Truppen rekrutiert und deine Provinzen aus Kosten-Nutzen-Erwägungen hungern lassen. Du hast das Terrain analysiert, die Stärken und Schwächen deiner Kompanien abgewogen und dir eine Strategie zurechtgelegt. Doch du hast einen Fehler gemacht. Und so musst du mit ansehen, wie sich die barbarische Kavallerie wie ein gezackter Keil durch deine römische Infanterie bohrt, links und rechts deine Soldaten dahingerafft werden und der Pfeilhagel versiegt, als deine Bogenschützen-Verbände angesichts des Massakers die Flucht ergreifen. Du hast dich verplant und verpokert und wirst nun Zeuge, wie deine letzte Bastion gegen die wilden Horden in die Hände der Westgoten fällt. Das ist Krieg, das ist Geschichte, das ist „Total War: Attila“. Der neueste Teil der „Total War“-Reihe markiert das Ende des Römischen Reiches durch die Hunnen und ist der bereits neunte selbstständige Titel der legendären Strategiespielreihe des Entwicklers Creative Assembly, der erst letztes Jahr bei „Alien: Isolation“ noch mit ganz anderen Stärken glänzen konnten. Doch keine Sorge: Creative Assembly hat in der Zwischenzeit weder sein Händchen für die komplexe, rundenbasierte Kriegsplanung und Echtzeit-Schlachtensimulation verloren, noch haben sie die Kritik am Vorgänger „Total War: Rome II“ einfach so an sich vorüberziehen lassen – ganz im Gegenteil. „Attila“ ist umfangreicher, ausgefeilter und kniffliger als jedes „Total War“-Spiel zuvor.

    Sega

    Rom ist gespalten in ein west- und ein oströmisches Reich. Kulturelle und politische Spannungen provozieren diplomatische Konflikte und Intrigen, die das ehemals mächtige Volk und seine Armeen weiter schwächen, während aus allen Himmelsrichtungen germanische und asiatische Stämme die ohnehin vor sich hin bröckelnden Grenzen bedrohen. Spieler können zu Beginn zwischen den Römern, Franken, Sachsen, Vandalen & Co. mit all ihren spielerischen Eigenheiten wählen. Als Römer verlässt man sich auf die für „Total Rom“ klassische Regierung von Städten und Grenzposten, produziert in seinen Kolonien die nötigen Truppen und versucht sein Land zu erweitern. Es ist ein Zeitalter gewaltiger Völkerwanderungen, weshalb „Total War: Attila“ den Horde-Modus als neues Feature für die weniger heimatverbundenen Stämme einführt, was ihnen das stete Weiterziehen von einem geplünderten Städtchen zur nächsten gebrandschatzten Burg ermöglicht. Ansonsten ist beim rundenbasierten Planungsteil der Serie alles beim alten geblieben: Ihr müsst die Ressourcen eurer Städte managen, die Zufriedenheit des Volkes hoch- und etwaige Wutbürger von Revolten abhalten. Ihr müsst mit benachbarten Ländern verhandeln, Allianzen eingehen, Truppen über die Karte bewegen und Kriege erklären. Wie knifflig „Attila“ wirklich ist, merkt ihr stets dann, wenn ihr gerade mal wieder eure Bataillone zur Westfront abgezogen habt, um einen Großangriff gegen die Franken zu führen, nur um mit anzusehen, wie eure geradezu schutzlose Provinz im Osten von den Hunnen überrannt wird. Von den anspruchsvollen Schlachten selbst ganz zu schweigen, für die ihr die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Qualitäten und Mannstärken der Truppenarten gegeneinander abwägen, Angriffsfolgen planen und auf die Manöver des computergesteuerten Feindes reagieren müsst. Doch zum Glück bringt so viel verbrannter Gehirnschmalz bei so fordernden Gegnern auch die befriedigendsten Siege hervor, die man sich vorstellen kann.

    Sega

    Und das meint der Filmkritiker in uns...

    Ist uns nicht das Ringen der Stämme um ihre Souveränität aus der jüngsten Fernsehgeschichte wohlbekannt? Zeigte uns „Game of Thrones“ neben gerissenen Kriegsherren zuletzt nicht auch, wie das sterbende Volk der Nordlinge auf der Flucht vor der Kälte und Finsternis des Winters aus Verzweiflung in Westeros einzufallen versuchte, wie einst die Westgoten auf der Flucht vor dem Hunger des eigenen Volkes und der Macht der Hunnen die Römer überfielen? Der gleichnishafte Untergang Roms ist der Stoff, aus dem Videospiele, aber auch HBO-Serien gemacht sind – ganz zu schweigen von Hunderten historischen Verfilmungen. Von „Attila – Der Hunne“ bis „The Lost Legion – Letzte Chance für ein neues Rom“ haben sich die Filmstudios schon oft der spätrömischen Tragödie von Dekadenz und Verfall sowie dem Aufstieg der neuen Herrscher Europas und dem Anbeginn des dunklen Mittelalters gewidmet. „Total War: Attila“ erlaubt uns, diese Jahrzehnte nachzuspielen und den Lauf der Geschichte zu verändern – zumindest innerhalb der Grenzen der heimischen Wohnstube. Was, wenn wir es schaffen könnten, die Niederlage der Römer gegen die Westgoten in der berühmten Schlacht von Adrianopel zu verhindern? Was, wenn wir Attila stoppen können, bevor er zum mächtigsten Heeresführer des 5. Jahrhunderts wird?

    Ein Spiel für Fans folgender Filme:

    Fazit: Kaum eine Videospielreihe dominiert ihr Genre wie das „Total War“-Franchise die rundenbasierte Kriegsstrategie. Als König und Schlachtenführer werdet ihr in „Total War: Attila“ mit so komplexen, anspruchsvollen und unheimlich lohnenswerten Aufgaben konfrontiert, wie in aktuell keinem anderen Spiel. Gerade angesichts der mäßigen Rezeption des Vorgängers „Total War: Rome II“ ist es eine wirklich beachtliche Leistung, dass es Creative Assembly gelungen ist, mit „Attila“ wieder mal einen neuen Standard in Sache virtueller Kriegsführung zu setzen.

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