Titel: Evolve
Genre: Multiplayer-Action, Ego-Shooter
VÖ-Termin: 10. Februar 2015
Altersfreigabe: freigegeben ab 16 Jahren
Plattformen: PC, PS 4, Xbox One
Publisher: 2K Games / Sports
Entwickler:Turtle Rock Studios
Der FILMSTARTS-Gaming-Tipp für... galaktische Großwildjäger mit Teamspirit!
Niemand macht kooperative Multiplayer-Shooter wie die Leute von Turtle Rock Studios. Das Entwicklerteam bescherte uns anno 2008 das brillante „Left 4 Dead“, in dem sich vier Spieler gemeinsam durch mit Untoten verseuchte Kleinstädte, Wälder und Flughafen ballern. Die Nachfolge dieses Evergreens soll nun Turtle Rock Studios‘ „Evolve“ antreten, das seine vier Spieler diesmal als Großwildjäger auf die Spur gewaltiger Ungeheuer schickt, die mit fortschreitender Zeit immer mehr fressen, immer größer und gefährlicher werden und so natürlich auch schwerer zu töten sind. Das Monster wird dabei idealerweise ebenfalls von einem Spieler gesteuert, der sich seinerseits genüsslich über die verschiedenen Soldaten-Klassen hermachen kann, um sich von Medic über Fallensteller bis zum Supporter Feinde in allen Geschmacksrichtungen einzuverleiben. Aktuell befindet sich „Evolve“ noch in der geschlossenen Beta-Phase. Doch all jene, die sich bislang noch nicht als Spieltester beweisen dürfen, müssen auch nur noch bis zum 10. Februar 2015 ausharren, um endlich selbst ein paar Trophäen zu schießen.
Turtle Rock Studios‘ „Left 4 Dead“ eroberte 2008 die Welt der Multiplayer-Shooter im Sturm: Vier Spieler im Team gegen eine Armee von Zombies – unter denen mitunter auch andere Spieler als Überzombies mit Spezialfähigkeiten lauern, um den Menschen den Garaus zu machen. Mit „Evolve“ bleibt das kalifornische Entwicklerstudio dieser Essenz der sogenannten asymmetrischen Mehrspieler-Action treu und schickt vier Jäger mit verschiedener Spezialisierung gegen jeweils ein einziges fürchterliches Monster in den ungleichen und doch erstaunlich fairen Kampf. Auch wenn sich das ganze Spiel im Grunde nur um diese eine, sich im 10- bis 20-Minuten-Takt wiederholende Konstellation dreht, bieten die strategischen Spielmöglichkeiten eine anscheinend endlose Zahl möglicher Konfrontationen: Jede Jägerklasse hat eigene Klassenfähigkeiten und die unterschiedlichen einzelnen Charaktere der Klassen haben eigene Sonderwaffen. Die verschiedenen Spielarenen variieren von verwilderten Wäldern und trostlosen Industrieanlagen voller Abkürzungen, Verstecken und erklimmbaren Riesenbäumen oder Felswänden. Je nach Vorlieben können unterschiedliche Boni auf die eigenen Fähigkeiten verteilt und temporäre Upgrades in der Spielwelt ergattert werden. Und neben dem Standard-Gefecht gibt es noch eine Handvoll anderer Spielmodi, in denen diverse Extraziele zerstört oder beschützt werden müssen. Doch ganz abgesehen von diesen zahlreichen technischen Variationen hängt das Ergebnis einer jeden Jagd vom Teamgeist und taktischen Geschick der Gruppe sowie von den Schleichfähigkeiten und der tödlichen Effizienz des Monsters ab, sodass jede Schlacht aufs Neue unberechenbar ist.
Und das meint der Filmkritiker in uns...
Dass es auch einige unterschiedliche Ungeheuer zu jagen und zu spielen gibt, soll selbstverständlich nicht unerwähnt bleiben – vor allem, da gerade sie die Herzen aller Film- und Monsterhorrorfans höherschlagen lassen dürften. Wenn der Behemoth als erstes spielbares Monster wie eine Kreuzung aus King Kong und Godzilla auf dein Squad zudonnert, um die Körper deiner Teammitglieder unter seinen Fäusten zu zerschmettern, bleibt als einziger Trost, dass die anderen beiden freispielbaren Alternativen noch viel grauenhafter sind: Während der ätherisch-unkörperliche Wraith besonders schwer aufzuspüren ist, mit seinen Sichelarmen aus Hinterhalten angreift und euch mit täuschend echten Doppelgängern in den Wahnsinn treibt, terrorisiert euch der Kraken mit seinen Elektroangriffen vorzugsweise aus der Luft und erschreckt euch von Nahem mit seinem tentakelhaften Antlitz gleich einer Kreatur aus der Welt von „Cthulhus Ruf“. Wem Referenzen auf H.P. Lovecraft & Co. zu abstrakt sind, darf sich „Evolve“ auch gerne wie die Jagd nach den außerirdischen Monstern in „Predators“ vorstellen. Oder wie die Suche nach dem in dunklen Gängen herumpirschenden, ständig fressenden und wachsenden Ungeheuer in „Das Relikt“. Oder wie das Duell Mensch gegen übernatürliche Natur in „The Hunter“, bei dem Willem Dafoe mit einer Unvorhersehbarkeit der Wildnis nach der anderen konfrontiert wird. Euer Vorteil ist nur, dass ihr euch in „Evolve“ dem Schrecken nicht alleine stellen müsst!
Ein Spiel für Fans folgender Filme:
Fazit: Während andere aktuelle Games immer neue Siege im Bereich des Geschichtenerzählens und der Figurengestaltung erringen, konzentriert sich „Evolve“ auf das, was Videospiele Filmen und Büchern voraushaben: den Wettbewerb gegen Freunde und Fremde, allein oder im Team, nur bewaffnet mit den Regeln des Spiels, den gesammelten Kampferfahrungen und der gerade frisch entwickelten Taktik. Um ein mechanisch ausgereifteres, konzeptionell originelleres und in der Gruppe spaßigeres Ego-Shooter-Erlebnis als „Evolve“ spielen zu können, werden wir Wohl oder Übel abermals auf den nächsten großen Wurf der Turtle Rock Studios warten müssen.