Turbine Medien GmbH
Die besten Animationsfilme – Platz 20:
Wenn der Wind weht (1986)
Regie: Jimmy T. Murakami
Ein wenig geht England immer unter, wenn es darum geht, die großen Meilensteine des animierten Kinos aufzuzählen. Zu Unrecht. Animationsfilme von der Insel sind nur häufig ein wenig kantiger und in der Themenwahl nicht so sehr auf Familienunterhaltung getrimmt, die britischen Filmemacher haben vielmehr immer auch die Schattenseiten des Lebens im Blick. Eines der unvergesslichsten Juwelen der englischen Animationsgeschichte ist zweifellos diese Verfilmung eines Raymond-Biggs-Comics, in dem sich ein altes und herzerwärmend naives Ehepaar einem drohenden und schließlich auch eintretenden Atomkrieg ausgesetzt sieht.
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„Wenn der Wind weht“ ist eine Geschichte von Angst, Hoffnung, Trauer und Fallout, die Jimmy T. Murakami hier erzählt und das Szenario der Verstrahlung wird bis zum bitteren Ende gebracht. Die deutschen Stimmen des Paares stammen übrigens von Schauspielerin Brigitte Mira („Angst essen Seele auf“) und Synchronsprecher Peter Schiff (HAL aus „2001: Odyssee im Weltraum“), während David Bowie den Titelsong beisteuerte.
Die besten Animationsfilme – Platz 19:
Gandahar (1987)
Regie: René Laloux
Keine Animations-Bestenliste ist komplett, wenn nicht zumindest einmal auf das Werk von René Laloux verwiesen wird. Von den 1960ern bis Ende der 90er zeichnete der französische Regisseur für einige der faszinierendsten Beiträge der Gattung verantwortlich. Mit dem sperrigen und doch hypnotischen Meisterwerk „Gandahar“ beschloss er 1987 seine Spielfilm-Karriere. Wenn die friedlichen Eingeborenen des fernen Planeten Gandahar von einer technologisch überlegenen außerirdischen Streitmacht angegriffen werden und der Rat der Frauen – auf Gandahar herrscht die Sanftheit des Matriarchats – versucht, Auswege zu finden, mag das rein inhaltlich an „Avatar“ erinnern – und „King James“ Cameron ließ sich auch optisch ein wenig von den blauen Indigenen von „Gandahar“ inspirieren. Aber Laloux geht einen alles andere als militaristischen Weg und lässt die Rettung des Planeten auf spirituellen, magisch überhöhten Wegen stattfinden.
Sein mystisches Sci-Fi-Märchen, das spürbar von den Idealen der Hippie-Ära geprägt ist, wirkt wie das Produkt einer kreativen Liaison zwischen Comic-Genie Jean Giraud (alias Moebius) und Regie-Alchemist Alejandro Jodorowsky („Santa Sangre“). Eine besondere Erwähnung hat der genial-verschrobene Soundtrack von Gabriel Yared („Der englische Patient“) verdient, der ähnlich umnebelt und unwirklich daherkommt wie Laloux‘ psychedelische Bilderwelten.
Die besten Animationsfilme – Platz 18:
Waltz With Bashir (2008)
Regie: Ari Folman
Als er von einem traumatisierten Kameraden von einst nach seinen Erinnerungen an den gemeinsamen Einsatz im Libanon-Krieg Anfang der 1980er Jahre gefragt wird, muss sich der israelische Filmemacher Ari Folman eingestehen, dass er den Kriegsalltag komplett verdrängt und vergessen hat. Um Licht ins Dunkel des Traumas zu bringen, sucht er seine ehemaligen Waffenbrüder auf und nähert sich in Begegnungen und Gesprächen immer mehr den Geschehnissen vom 16. bis 18. September 1982, dem vergessenen Massaker von Sabra und Schatila.
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Für eine solche Geschichte mag eine Umsetzung als Animationsfilm nicht unbedingt die erste oder die offensichtliche Wahl sein, doch Folmans Stil mit seiner flächigen Optik passt ganz hervorragend zu einem Film, der von der Manipulierbarkeit der Erinnerung, von Verdrängung und psychologischer Abschottung handelt. „Waltz with Bashir“ ist Animationsfilm und verfremdete Dokumentation zugleich, eine Kino-Sternstunde des noch jungen 21. Jahrhunderts und ein Meisterwerk des Antikriegsfilms.
Die besten Animationsfilme – Platz 17:
Schneewittchen und die sieben Zwerge (1937)
Regie: David Hand
Immer wieder wurde diese Geschichte erzählt. Allein 2012 sind mit „Spieglein Spieglein - Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen“ und mit „Snow White & the Huntsman“ bekanntlich gleich zwei neue von dem Grimmschen Märchenstoff inspirierte (Real-)Filme in die Kinos gekommen. Aber egal, ob man es wie wir eher mit Lily Collins und Julia Roberts hält oder doch mit Kristen Stewart und Charlize Theron, wer den Spiegel befragt, wird immer die gleiche Antwort bekommen: Walt Disneys „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ ist noch tausendmal schöner.
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Der allererste abendfüllende Zeichentrickfilm der Geschichte ist in jeder Hinsicht ein Meilenstein. Die damals neuesten Animationstechniken werden von Walt Disney und seinen Mitstreitern innovativ für eine märchenhafte, spannende, lustige und gefühlvolle Erzählung genutzt - bereits hier hat der König der Familienunterhaltung seine magische Formel gefunden. Die gar nicht so heimlichen Stars des Films sind natürlich die Zwerge mit ihren Knubbelnasen, ihren Zipfelmützen und ihrem fröhlichen Gesang – vor allem der tollpatschige Seppl erobert alle Herzen. Und so bekam Walt Disney auch die passende Belohnung: einen Sonderoscar, der von sieben speziell angefertigten Miniaturoscars flankiert wurde.
Die besten Animationsfilme – Platz 16:
Spider-Man: A New Universe (2018)
Regie: Bob Persichetti, Peter Ramsey, Rodney Rothman
So viele verschiedene Spider-Man-Versionen gab es in kurzer Abfolge im Kino, dass man sich schon fragen durfte, ob es noch eine weitere braucht. Doch nach „Spider-Man: A New Universe“ stellt niemand mehr diese Frage – und obwohl es hier gleich ein halbes Dutzend neuer Versionen gibt. Denn die rasante und einfach nur fantastisch aussehende Animationskomödie vereint bombastische Action mit zuverlässig zündenden Pointen und dann auch noch einer starken Geschichte.
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Allein schon mit ihrer visuellen Qualität ist „Spider-Man: A New Universe“ ein Muss für diese Animationsfilm-Bestenliste. Mit einem ganz eigenen Stil werden Szenen, die so echt aussehen, als entstammen sie aus einem Realfilm mit knallbunter, überzeichneter Comic-Grafik verbunden, bei der man meinen könnte, man blättere direkt durch ein ebensolches Heft.
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