Auf der Berlinale 2015 erlebten Zuschauer den Iran vor allem aus dem Auto heraus. Das teils surreale Drama "Atom Heart Mother" spielt zum großen Teil vorm Lenkrad – und "Taxi" von Jafar Panahi im titelgebenden Transportfahrzeug, in dem der Regisseur mit unterschiedlichen Fahrgästen spricht und dabei in einer Mischung aus Dokumentation und Inszenierung die gesellschaftlichen Zustände Irans vergegenwärtigt. Die Produktion erfolgte unter schweren Bedingungen, denn "Taxi" ist der nun dritte Film, den Panahi trotz Arbeitsverbot gedreht hat. Die Jury der Berlinale 2015 würdigte diese Leistung und das künstlerische Ergebnis mit dem Goldenen Bären, dem Hauptpreis. Und wer sich selbst davon überzeugen möchte, ob diese Auszeichnung verdient ist, der schaue "Taxi" ab dem 23. Juli 2015 im Kino.
"Taxi" musste für die Berlinale-Aufführung außer Landes geschmuggelt werden. Im Iran kommt der Film nicht in die Kinos – ein der Zensur geschuldeter Umstand, den Jafar Panahi kürzlich öffentlich kritisiert hat.