Angelina Jolie mit "Unbroken" und Ava DuVernay mit "Selma" bleiben die Ausnahmen. Die Regisseurinnen haben zwar gerade erfolgreiche Filme vorgelegt, die sogar eine Rolle im Oscar-Rennen spielen, doch sie sind keine Symbole für einen positiven Trend in Sachen "weibliche Filmemacher in Hollywood". Wie das Branchenmagazin Variety berichtet, ist der Trend sogar negativ.
Eine neue Studie der Universität von San Diego ergibt, dass die Anzahl der Regisseurinnen in den vergangenen Jahren sogar leicht zurückgegangen ist. Von den jährlich 250 erfolgreichsten Filmen seien gerade mal 7 % von Frauen inszeniert worden. Das Problem bestehe bei fast allen Rollen hinter Kamera. Bei Produzenten haben Frauen mit 23 % noch den größten Anteil, schon bei Autoren (11%) und Kamera-Verantwortlichen (5%) liegt er aber deutlich niedriger. Der Anteil von Frauen, die als Autor, Cutter oder Produzent an großen Film mitgearbeitet haben, sei dabei wie der Anteil der Regisseurinnen im Vergleich zu 1998 zurückgegangen.
Die Studie ergab weiter, dass man dieses Problem auch sehr gut an einzelnen Filmen sehen könne. So seien bei 38% der untersuchten Filme keine einzige oder nur eine einzige Frau in einer der Schlüsselrollen hinter der Kamera tätig gewesen. Bei 23% der Filme waren zwei Frauen, bei 29% zwischen drei und fünf tätig.
Ein Grund für diese Unterrepräsentation ist wohl auch, dass es Frauen deutlich schwerer haben, überhaupt erst in das Business einzusteigen. So ergab jüngst eine Studie der US-Gewerkschaft für Regisseure, dass beim Anheuern eines bislang nicht in Erscheinung getretenen Jungregisseurs für eine Episode einer TV-Serie, die Produzenten sich eher für einen Mann als für eine Frau entscheiden.