Nachdem jüngst schon "Guardians Of The Galaxy"-Autorin Nicole Perlman verriet, dass es schon 2010 bei Marvel sehr konkrete Planungen zu einem "Black Widow"-Solofilm gab, war ein Auftritt der Agentin 2004 sogar noch näher an der Realisation.
Wie comicbookresources.com in einem Hintergrundartikel beleuchtet, gehörte Black Widow zu den Marvel-Figuren, deren Filmrechte der Konzern (bevor er selbst ins Filmgeschäft einstieg) verkaufte.
Schon um den Jahrtausendwechsel erwarb demnach Angela Bowie, die Ehefrau von David Bowie, die Filmrechte an Black Widow, weil sie gerne selbst die Hauptrolle spielen wollte. Daraus wurde aber nichts. Als aber "X-Men" und "X-Men 2" große Erfolge wurden, räumte sie David Hayter, dem Drehbuchautor der Mutantenblockbuster, die Möglichkeit ein, einen Film mit der Heldin zu machen. Hayter schrieb ab 2004 das Drehbuch zu einer Ursprungsgeschichte der Spionin, fand mit Lionsgate ein finanzkräftiges Studio und wollte mit dem Stoff eigentlich sein Regiedebüt geben.
Lionsgate sei laut Hayter ursprünglich begeistert gewesen. Filme wie "Kill Bill" oder "Resident Evil" hätten einen kurzen Hype um Actionfilme mit Heldinnen entfacht. Doch dann erschien 2005 "Aeon Flux". Der Sci-Fi-Actioner mit Charlize Theron wurde von den Kritikern verrissen und floppte beim Publikum. Drei Tage nach dem Kinostart seien die Verantwortlichen von Lionsgate auf Hayter zugegangen und haben ihm gesagt, es sei jetzt nicht die richtige Zeit für einen "Black Widow"-Solofilm. Daraufhin wurde das bereits weit fortgeschrittene Projekt gestoppt.
Hayter verriet weiter, dass dies eine recht schmerzhafte Erfahrung gewesen sei. Er habe (mit Unterstützung von Marvel übrigens, die hinter seinem Plan standen) versucht, das Projekt noch anderen Studios schmackhaft zu machen, aber keines wollte zuschlagen. Ein Jahr später habe Marvel dann die Rechte zurückbekommen und sich schließlich entschlossen, Black Widow erstmals in "Iron Man 2" auftreten zu lassen und mit Scarlett Johansson zu besetzen.
In Hayters Version hätte man übrigens gesehen, wie Black Widow als Waisenmädchen in der Sowjetunion zur Killerin ausgebildet wird, dabei auch eine medizinische Prozedur durchläuft, in deren Folge ihre Reflexe super-schnell werden. Eines Tages gelingt ihr die Flucht in die USA, wo nun ein friedliches Leben zu führen hofft. Doch irgendwann stehen die Killer ihres alten Bosses vor der Tür und sie muss schließlich mit der CIA zusammenarbeiten und sich wehren.
David Hayter, der später auch das Drehbuch zu "Watchmen – Die Wächter" schrieb und mit dem Horrorfilm "Wolves" gerade sein Kinoregiedebüt fertiggestellt hat, sagte den Kollegen von comicbookresources.com übrigens noch, dass er gerne bei einem "Black Widow"-Film wieder an Bord wäre, wenn Marvel diesen doch noch machen will.