Platz 5
Vince Gilligan, USA 2008-2013
Wenn man heute auf die erste Staffel von Vince Gilligans 2013 auslaufender Kultserie „Breaking Bad“ zurückblickt, stellt man erstaunt fest, dass nicht nur der todkranke Chemielehrer Walter „Heisenberg“ White (Bryan Cranston) und seine rechte Hand, der einfach gestrickte Dealer Jesse Pinkmann (Aaron Paul), einen weiten Weg gegangen sind, sondern auch die Serie selbst. Mit einer Staffellänge von gerade einmal sieben Folgen begann ihre Reise fast als Miniserie und hätte auch eine solche bleiben können. Verspielt und voller visueller Taschenspielertricks glich „Breaking Bad“ anfangs einem der frühen Filme der Coen-Brüder und handelte von großen Plänen, die immer wieder an kleinen Dummheiten scheiterten.
Mehrmals wurde innerhalb einer Staffel die Richtung geändert und stets konnte das Drama in Richtung Komödie oder Farce kippen. Seine tonale Sprunghaftigkeit hat sich Gilligan bewahrt, doch erweiterte sich das Spektrum in den kommenden vier Staffeln um ein Vielfaches und so wurde in jeder Beziehung einfach der Rahmen gesprengt. Es folgten große staffelübergreifende Story-Arcs und ein ganzer Berg an faszinierenden Antagonisten, Nebenfiguren, Opferlämmern, bösartiger Masterminds, meisterhaft inszenierter Szenen und ein paar der spannendsten Momente, die wir je auf der Flimmerkiste erleben durften. Mit jeder Folge strebte „Breaking Bad“ höher in Richtung Gipfel der besten Fernsehserien aller Zeiten und begeisterte uns immer und immer wieder. Enttäuschend war nur, dass auch ein "Breaking Bad" irgendwann zu Ende gehen musste.