Godzilla ist in Japan ein Heiligtum, ein fester Bestandteil der Popkultur. 1954 trampelte die Riesenechse im Klassiker "Godzilla" von Ishirō Honda das erste Mal über die Leinwand. Zum 50. Jubiläum im Jahr 2004 gab es mit der spaßigen Hommage "Godzilla: Final Wars" von Ryūhei Kitamura den offiziellen Abschlussfilm. Auch wenn seitdem in Japan keine "Godzilla"-Filme mehr produziert werden, ist die Fanbasis nicht kleiner geworden. Und die reagierte von Anfang an skeptisch auf eine Wiederbelebung aus Hollywood. Schließlich fiel Roland Emmerichs "Godzilla" von 1998 in Japan durch, wurde sogar in "Godzilla: Final Wars" verspottet: Der "echte" Godzilla verprügelt hier seinen amerikanischen Namensvetter.
Wie die JapanTimes und der HollywoodReporter berichten, gibt es nun auch schon Spott für den namhaft besetzen (u. a. Bryan Cranston, Ken Watanabe, Elizabeth Olsen, Juliette Binoche, Sally Hawkins, David Strathairn und Aaron Taylor-Johnsen) neuen "Godzilla"-Film von Gareth Edwards ("Monsters"). Viele Japaner äußerten sich negativ in Blogs und bei Twitter und Co. über das Aussehen der Riesenechse. Ein paar Auszüge (via JapanTimes und HollywoodReporter):
"Er ist so fett, ich musste lachen." - "Wo ist sein Genick?" – "Ah, selbst Godzilla hat heutzutage Stoffwechselprobleme.” – "Er ist nun ein amerikanischer Fatty." – "Er ist in Amerika mit zu viel Cola und Pizza wohl fett geworden." – "Marshmallow-Godzilla!" – "Er ist nun ein Couch-Potato-Godzilla."
Laut dem HollywoodReporter gibt es zahlreiche Kommentare in diese Richtung auf japanischen Fanseiten, den Social-Media-Kanälen und Chat-Räumen, etwas sanftere Aussagen wie "er ist mollig und süß" sind in der Minderheit. Eine Rolle könnte dabei auch spielen, dass in Japan Fettleibigkeit kein Problem ist, das Bild des "dicken Amerikaners" aber weit verbreitet ist. Nur vier Prozent aller Japaner sind übergewichtig, in den USA läge die Quote dagegen bei 36 Prozent.
Ab dem 15. Mai 2014 erfahren wir in Deutschland, was der neue "Godzilla” auch mit ein paar Pfunden mehr auf den Rippen zu leisen vermag. Dann startet der Film von Gareth Edwards.