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    Kontroversen um Darren Aronofskys "Noah": Regisseur nicht glücklich über Last-Minute-Änderung, Aufführverbote in arabischen Ländern

    Über Darren Aronofskys Bibelverfilmung "Noah" wird in den USA seit Wochen heiß diskutiert, allerdings weniger über den Film selbst als über seine Thematik, vor allem über die Frage wie der Regisseur die Bibelgeschichte dargestellt. Paramount reagierte nun mit einer Änderung auf die Proteste christlicher Vereine. Über diesen Schritt ist Aronofsky allerdings überhaupt nicht glücklich. In vielen arabischen Ländern wird der Film dagegen erst gar nicht laufen.

    Als vor über einem Jahr eine frühere Drehbuchversion zu Darren Aronofskys "Noah" im Internet kursierte, brach ein Proteststurm unter christlichen Bloggern und Vereinen los. Heftig wurde u.a. kritisierte, dass der "Black Swan"-Regisseur eine der wichtigsten, berühmtesten und heiligsten Geschichten der Bibel in Unterhaltungskino verwandele, sich dabei zahlreiche Freiheiten nahm. Nach Testvorführungen schwoll dieser, von US-Verleih Paramount lang ignorierte Protest an. Nach Gesprächen mit christlichen Gruppen entschied sich Paramount nun, zu reagieren. Laut einer Pressemitteilung des Studios werde es im Marketing-Material und im Film einen Disclaimer geben. So werde klar gestellt, dass der Film keine Verfilmung der Bibelgeschichte sei, sondern nur "inspiriert von der Geschichte Noahs" ist und man die "biblische Geschichte Noahs im Buch Genesis findet".

    Laut TheWrap ist einer aber ganz und gar nicht glücklich über das Einknicken von Paramount: Darren Aronofsky. Eine Quelle aus dem Umfeld des Regisseurs verriet der Internetseite, dass der Regisseur von den Änderungen nichts gewusst habe. Er sei sowohl über die Last-Minute-Änderung als auch darüber, dass er daraus über die Presse erfahre, ganz und gar nicht glücklich.

    In vielen arabischen Ländern wird man diesen Disclaimer nicht sehen – allerdings auch nicht den Film. Wie der HollywoodReporter berichtet, haben bereits Katar, der Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate dem Film die Zulassung verweigert. Es wird zudem erwartet, dass es ähnliche Entscheidungen in Ägypten, Jordanien und Kuwait geben  wird. Die in Ägypten zuständige Organisation deutete dies bereits an und ließ in einem Statement wissen, dass man Filme ablehne, die "die Propheten und Botschafter Allahs und die Gefährten des Propheten Mohammed darstellen." Ein Film über Allahs Botschafter Noah müsse daher verboten werden.

    Darren Aronofsky brauchte satte 16 Jahre um seine Idee eines Films über "Noah" zu verwirklichen und hatte dabei immer wieder mit Rückschlägen zu kämpfen. Selbst nach Ende des Drehs war keine Zeit durchzuatmen, stritt er sich doch unter anderem mit Studio Paramount über den finalen Schnitt des 130 Millionen Dollar teuren Monumentalfilms. Das Studio testete mehrere eigene Fassungen des Films und entschied sich erst, Aronofskys Version in die Kinos zu bringen, als die eigenen Tests keine besseren Ergebnisse brachten. In einigen Ländern, so auch in Deutschland, wird "Noah" zudem in 3D veröffentlicht, obwohl vom Regisseur als 2D-Film gedreht.

    In Deutschland startet "Noah" u.a. mit Russell Crowe, Jennifer Connelly, Ray Winstone, Logan Lerman und "Harry Potter"-Star Emma Watson am 3. April 2014. Dann können wir uns selbst ein Bild von dem kontroversen Bibel-Drama machen. Nachfolgend der Trailer:

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