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    Bong Joon-ho soll "Snowpiercer" um 20 Minuten kürzen: Harvey Weinstein hält US-Publikum für zu dumm!

    Erst kürzlich sicherte sich die Weinstein Company die internationalen Rechte am post-apokalyptischen Thriller "Snowpiercer" von Regisseur Bong Joon-ho. Um den Film auch für das amerikanische Publikum verständlicher und interessanter zu gestalten, wird dieser nun auf Geheiß des berüchtigten Produzenten Harvey Weinstein für mehrere Märkte um 20 Minuten gekürzt.

    Wie twitchfilm.com berichtet hat "Harvey mit den Scherenhänden" wieder zugeschlagen und sich diesmal Bong Joon-hos ("Mother") dystopischen Blockbuster "Snowpiercer" vorgeknöpft. Laut Filmkritiker und Festival-Planner Tony Rayns haben die höheren Ränge der Weinstein Company den Kürzungs-Entschluss gefasst, "damit auch Kinobesucher aus Iowa und Oklahoma den Film verstehen." Produzent Harvey Weinstein ("Silver Linings") denke also, diese seien zu dumm für den Film.

    Regisseur Bon Joon-ho ("The Host") befürchtet nun wiederum, dass sein neuestes Werk dadurch an Charaktertiefe verliert und eher als Actionfilm interpretiert wird. "Snowpiercer" soll für den gesamten englischsprachigen Raum, also für Zuschauer in England, Kanada, Australien, Neuseeland, Südafrika und die USA um ganze 20 Minuten gekürzt werden. Daneben soll Weinstein am Anfang und Ende des Films erklärende Voiceover eingefügt haben.

    Laut Rayns gibt es aber zumindest für einige der internationalen Märkte noch Hoffnung. Beim britischen Lizenznehmer rege sich bereits Widerstand gegen die Kürzungen, sogar eine Klage sei möglich. Er persönlich hoffe, dass sich auch Australien diesem Protest anschließe.

    Harvey Weinstein ist bekannt für seinen speziellen Umgang mit Kürzungen. Weinstein, der sich gerne als Entdecker von Quentin Tarantino feiern lässt, hat schon in der Vergangenheit vielen asiatischen Filmen für den westlichen Markt neue Schnittfassungen oder Hip-Hop-lastigere Soundtracks "spendiert", was ihm den Spitznamen "Harvey mit den Scherenhänden" einbrachte. Zu seinen "Opfern" gehören u.a. "Prinzession Mononoke" und "Shaolin Soccer".

    In "Snowpiercer" versinkt die Welt nach einem missglückten Versuch die globale Erwärmung zu stoppen in einer erneuten Eiszeit. In einem Zug, der den Transport durch die Eiswüste ermöglicht, befinden sich die letzten Überlebenden der Apokalypse, doch innerhalb der Wagen herrscht eine Klassenordnung und eine Revolution keimt auf, der keiner entkommen kann.

    Wann das dystopische Eiszeit-Spektakel hierzulande in die Kinos kommt, ist noch nicht bekannt. Der Film mit Hollywood-Stars wie Chris Evans ("Captain America"), Octavia Spencer ("The Help"), Tilda Swinton ("We Need to Talk About Kevin") und John Hurt ("Melancholia") könnte bei uns trotzdem in der ungeschnittenen Originalversion erscheinen - zumindest betreffen die Kürzungen von Harvey Weinstein nur den englischsprachigen Markt.

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