"The Tree of Life"-Regisseur Terrence Malick ist in Hollywood für seine sehr eigenwillige Art und Weise des Filmemachens bekannt. Die Arbeiten ziehen sich häufig über Jahre hin um nicht selten fallen am Ende auch sehr bekannte Schauspieler dem Schnitt zum Opfer (so zuletzt bei "To The Wonder"). Neben dem Liebesdrama, das im 2013 in die deutschen Kinos kam, arbeitete Malick auch noch an dem Dokumentarfilm "Voyage of Time" über die Entstehung und die Entwicklung des Universums. Diese Produktion zieht sich nun bereits über sechs Jahre hin und nun verklagt die Investment-Gruppe Seven Seas Partnership den Regisseur wegen Vertragsbruchs: Seven Seas hatte über 3,3 Millionen Dollar in "Voyage of Time" investiert, ohne jemals einen fertigen Film von Terrence Malick erhalten zu haben.
Da Malick bekanntermaßen gern an mehreren Filmen gleichzeitig arbeitet, ist die Situation komplizierter als es zunächst scheint. Ganz am Anfang der Geschichte steht Malicks abgebrochenes Projekt "Q" aus den 70ern. Schon darin sollte es um die Entstehung des Kosmos gehen, Paramount investierte eine Million US-Dollar und die Produktion begann. Doch ohne ersichtlichen Grund brach Malick ab. Einige bereits gedrehte Szenen aus "Q" wurden im Nachhinein für "The Tree of Life" verwendet. Die Idee eines Dokumentarfilms über die Entstehung des Universums ließ den Regisseuren nicht los und so begann die Arbeit an "Voyage of Time".
Parallel zur Entstehung von "The Tree of Life" wurde, laut Malick, fleißig an "Voyage of Time" gearbeitet. Der Dokumentarfilm sollte gar in drei verschiedenen Versionen, unter anderem auch einer IMAX-Fassung, erscheinen. Brad Pitt und Emma Thompson wurden als Kommentatoren engagiert. Doch ein fertiges Produkt wurde nie abgeliefert. Der Vorwurf von Seiten der Investment-Gruppe lautet nun, dass Terrence Malick sich nie ernsthaft auf das Projekt konzentriert habe, sondern die zugeschossenen Gelder für "The Tree of Life" anstatt für "Voyage of Time" verwendet habe. Ein schwerer Vorwurf. Wie Malicks Anwalt bekanntgab, seien die Arbeit am Dokumentarfilm planmäßig immer noch im Gange und die Ausgaben lägen im Rahmen des Budgets. Die genaue Sachlage muss nun wohl vor Gericht geklärt werden.