The-Weinstein-Company-Chef Harvey Weinstein fühlt sich erpresst. Die Vorgeschichte: Um das neueste Projekt des Studios gibt es aktuell einen Rechtsstreit wegen des Filmtitels "The Butler". Warner Bros. beschwerte sich, dass sie den Titel bereits 1916 für einen Kurzfilm verwendeten und es nun Verwechslungen mit dem neuen Film von Lee Daniels ("Precious") über das Leben eines Butlers im Weißen Haus geben könnte. Weinstein hält diese Anschuldigungen für Humbug und vermutet den wahren Grund für die Klage woanders. Angeblich ginge es bei der ganzen Geschichte nicht um irgendwelche Kurzfilm-Titel, sondern um das ertragreiche Großprojekt "Der Hobbit".
Nachdem der zuständige Richter sich in dem Namensrechte-Verfahren auf die Seite von Warner schlug, beschwerte sich Harvey Weinstein öffentlich via CBS Morning News über Machtgeplänkel und Erpressung hinter den Kulissen. Warner sei lediglich sauer, dass er 2,5 Prozent der Rechte am "Der Hobbit"-Franchise besitze und wolle ihn mit diesem Schachzug dazu zwingen, diese aufzugeben. Um den Titel "The Butler" werde es wohl nicht ernsthaft gehen, denn in Hollywood sei es üblich, dass mehrere Filme denselben Namen tragen. Dazu Weinstein wörtlich: "122-mal in der Geschichte des Films wurden Titel benutzt und wiederverwendet. Sandra Bullock und Melissa McCarthy haben einen Film mit dem Titel 'Heat' (deutscher Titel: 'Taffe Mädels'). Jason Statham dreht einen Film namens 'Heat'. Robert De Niro und Al Pacino haben einen Film mit dem Titel 'Heat' gemacht und zehn Jahre zuvor gab es einen 'Heat'-Film mit Burt Reynolds. Und ein Film namens 'Unstoppable' wurde schon fünfmal gemacht. Ich denke, es gibt ein ganz anderes Motiv."
Wie so oft scheint es in Hollywood um Geld und Rechtsansprüche zu gehen. Weinstein klagte, Warner wolle ihn durch diese kleine Erpressung dazu zwingen, seine Rechte an "Der Hobbit", dessen erster Trilogie-Teil im Dezember 2012 in die Kinos kam und enormen Gewinn erzielte, abzutreten. Weinstein habe sich bislang geweigert. Der Produzent bezichtigt den Giga-Konzern Warner eindeutig des Machtmissbrauchs und der Erpressung: "Mir wurde von zwei Verantwortlichen von Warner gesagt, wenn ich ihnen die Rechte zurückgäbe, würden sie ihre Forderung bezüglich der Namensrechte zurückziehen. Und das alles wegen eines Kurzfilms von 1916? Das wurde lediglich als Schikane eingesetzt."
Wie jede Geschichte hat auch diese mit Sicherheit zwei Seiten, es bleibt abzuwarten, wie Warner auf diese Anschuldigungen reagieren wird.
"The Butler" von Lee Daniels – sollte es bei diesem Titel bleiben – kommt am 10. Oktober 2013 in die Kinos. Forest Whitaker ("Der letzte König von Schottland") spielt den Butler Cecil Gaines, der über Jahrzehnte hinweg im Weißen Haus arbeitet und US-Präsidenten kommen und gehen sieht. Das Biopic basiert auf den Memoiren des Butlers Eugene Allen. In weiteren Rollen werden u.a. John Cusack, Robin Williams, Alan Rickman, Melissa Leo, Vanessa Redgrave, Jane Fonda und James Marsden zu sehen sein. Mit diesem Star-Cast und der dramatischen Geschichte dürften die Filmemacher durchaus auf eine Berücksichtigung ihres Films bei der Oscar-Vergabe 2014 schielen.