In seinen Filmen kollidieren die Protagonisten gerne einmal mit Recht und Ordnung, doch nun könnte Martin Scorsese ("Aviator") selbst Probleme mit dem Gesetz bekommen. Wie Deadline berichtet, haben Cecchi Gori Pictures und Cecchi Gori USA am gestrigen Mittwoch (22. August) beim zuständigen Gericht in Los Angeles Klage gegen den Regisseur und seine Produktionsfirma Sikelia Productions eingereicht, da angeblich geschlossene Verträge gebrochen wurden.
Cecchi Gori argumentiert, dass schon mehr als 750 000 Dollar in die Entwicklung der Roman-Adaption "Silence" geflossen seien. Angeblich ist durch Verträge und Zusicherungen Seitens Scorsese und Sikelia festgelegt gewesen, dass der Film das nächste Projekt des "Goodfellas"-Regisseurs werden sollte. Schon im Jahr 1990 hatte Scorsese zugestimmt, dass er den Film co-produzieren und Regie führen würde, nachdem er sein damaliges Projekt "Kundun" beendet hätte, welches letztendlich im Jahr 1997 in die Kinos kam.
In der eingereichten Klageschrift wird nun behauptet, dass der Regisseur und seine Produktionsfirma daraufhin aber mit Gori vereinbart hatten, die Arbeiten an "Silence" zu verschieben, um zuerst "The Departed" (2006), "Shutter Island" (2010) und "Hugo Cabret" (2011) realisieren zu können. Dann wurde jedoch Anfang dieses Jahres bekannt, dass der Mann mit der prägnanten Hornbrille gemeinsam mit Leonardo DiCaprio den Film "The Wolf Of Wall Street" angehen wird, für den die Dreharbeiten bekanntermaßen momentan laufen .
Damit wurden für Cecchi Gori eindeutig die vertraglich festgelegten Vereinbarungen gebrochen, einschließlich der abgemachten, aber ausgebliebenen finanziellen Zahlung für "Hugo Cabret", die als Gegenleistungen für die zeitliche Verschiebung vereinbart wurden. Inwiefern diese Entwicklung nun Auswirkungen auf Scorses zukünftige Projekte hat, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Natürlich muss auch erst einmal abgewartet werden, wie der weitere Verlauf des Verfahrens sich gestaltet.
"Silence" basiert auf dem gleichnamigen Roman von Shusko Endo und handelt von portugiesischen Jesuiten-Missionaren, die nach Japan entsendet werden, um von der Verfolgung und Folterung christlicher Menschen unter der Herrschaft des japanischen Kaisers zu berichten.