Verspätete Abrechnung: Das Produktionsstudio Paramount hat laut Deadline mitten in der heißesten Marketing-Phase des Films beschlossen, die Soldatentruppe von "G.I. Joe 2: Die Abrechnung" nicht wie geplant am 29. Juni in die amerikanischen Kinos zu bringen. Während leichte Verschiebungen von Startdaten üblich sind, um all zu scharfer Konkurrenz auszuweichen oder letzte Änderungen am Film vorzunehmen, geht das Studio jedoch gleich in die Vollen und verschiebt das Sequel zu "G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra" auf den 29. März 2013. Als Begründung nannte ein Studio-Sprecher, dass der Film in zeitaufwendigem Verfahren in 3D konvertiert werden soll, um international erfolgreicher sein zu können. Besonders das wachsende asiatische Kinopublikum sei angetan von 3D. Als Referenz nannte er die langwierige Konvertierung von James Camerons "Titanic 3D", die sich gelohnt habe, da das Produkt umso zufriedenstellender war.
Nun mögen manche Zweifler anführen, dass man den ehemals erfolgreichsten Film aller Zeiten nicht ohne weiteres mit einem Blockbuster vergleichen sollte, der auf einer Actionfigur basiert, aber das sei vorerst dahingestellt. Auch wenn bekannt ist, dass derartige Arbeiten zeitaufwendig sein können, erscheint die Entscheidung dennoch äußerst eigenartig. Vermutungen wurden laut, dass man sich bei Paramount sorgte, der Konkurrenz mit "Abraham Lincoln Vampirjäger", "The Dark Knight Rises" und "The Amazing Spider-Man" mit "G.I. Joe 2" nicht gewachsen zu sein und eher auf einen ruhigeren Monat wie März setzen will. Dieses Jahr mauserte sich "Die Tribute von Panem - Tödliche Spiele" im März zu einem Überaschungserfolg, auch wenn man nicht außer Acht lassen sollte, dass sich die Fangemeinde der Buchvorlage ebenfalls bereits vorher massiv vergrößert hat. Zudem sollte Paramount nicht vergessen, mahnt The Playlist an, dass auch im kommenden Frühling vielversprechende Projekte wie "Elysium" mit Matt Damon ("Wir kaufen einen Zoo") oder "Now You See Me" mit Jesse Eisenberg ("The Social Network") an den Start gehen.
Abschließend bleibt natürlich die Frage nach dem Marketing. Durch exzessives Werben für "G.I. Joe: Die Abrechnung" wurde sicher bereits ein großer Teil des Werbebudgets verprasst. Das Studio servierte Unmengen an Promomaterial und selbst die Actionfiguren zum Film sollen schon in den Regalen der Spielwarenketten bereitstehen. Dass all diese Bemühungen nun über die nächsten Monate in Vergessenheit geraten und das Studio dennoch neues Material liefern müsste, ohne dass es zuviel von der Handlung schon vorweg verrät, wirkt wie ein schwieriges Vorhaben. Aber womöglich ist das 3D-Konvertieren letztendlich nur die halbe Wahrheit. Laut The Playlist vermuten Insider, dass das Studio Channing Tatum ("21 Jump Street"), der anders als im ersten Teil in "Die Abrechnung" eher eine Nebenrolle spielt, womöglich für eine Erweiterung seiner Szenen und Nachdrehs wieder an Bord holen will, da Tatum momentan äußerst erfolgreich im Geschäft ist. Weiter wird bereits gestichelt, dass das Drehbuch und der ganze Film ernsthafter Überarbeitung bedürfen und Paramount das Vertrauen in das Projekt verloren habe.
"G.I. Joe 2: Die Abrechnung" müsste sich jedoch wegen seines Casts nicht verstecken, denn mit Bruce Willis ("Moonrise Kingdom") und Dwayne Johnson ("Die etwas anderen Cops") sind große Namen des Action-Kinos vertreten. Zudem kann man Regisseur Jon Chu, der Erfahrungen mit der Choreographie von Tanzszenen in "Step Up To The Streets" und "Step Up 3D" hat, durchaus zutrauen, ein Baller-Ballett auf die Beine zu stellen. Mit einer 3D-Konvertierung wandert natürlich auch das deutsche Startdatum auf unbestimmte Zeit nach hinten. Allen, die sich nochmal in Erinnerung rufen wollen, worauf sie nun warten, sei die "G.I. Joe 2"-FILMSTARTS-Seite ans Herz gelegt.