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    Golden Globes 2012: "The Descendants" und "The Artist" gewinnen die Hauptpreise

    Auf einer dreistündigen Gala wurden in der Nacht von Sonntag auf Montag zum 69. Mal die Golden Globes der Hollywood Foreign Press Association, der Vereinigung der Auslandspresse in Hollywood, vergeben. "The Artist" (Musical/Komödie) und "The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten" (Drama) untermauern mit Triumphen in den wichtigsten Kategorien ihre Favoritenstellung für die kommende Oscar-Verleihung. Wir fassen den von Ricky Gervais moderierten Abend für euch zusammen.

    Das diesjährige Oscar-Rennen gestaltet sich offener als oft in der Vergangenheit und auch die Hollywood Foreign Press verteilte ihre Golden Globes mehr oder weniger gleichmäßig an alle Favoriten. Die französische Stummfilmhommage "The Artist" gewann drei Preise (Bester Film und Bester Darsteller in der Sparte Musical/Komödie sowie Beste Filmmusik). Regisseur Michel Hazanavicius wiederum ging im Gegensatz zu seinem Hauptdarsteller Jean Dujardin leer aus und musste sich in der Kategorie Beste Regie Martin Scorsese ("Hugo Cabret") geschlagen geben, der spontan stehende Ovationen erhielt. Beim Besten Drehbuch hatte Hazanavicius außerdem das Nachsehen gegen eine weiteren Almeister: Woody Allen ("Midnight in Paris") glänzte wie üblich durch Abwesenheit. Neben "The Artist" höchstdekoriert wurde Alexander Paynes "The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten" mit den Auszeichnungen in der Königskategorie Bester Film (Drama) und für George Clooney als Hauptdarsteller. Das Team des ebenfalls hochgehandelten "The Help" musste sich mit einem Preis für Nebendarstellerin Octavia Spencer zufriedengeben. Die Preisverteilung war also abwechslungsreich und so gestaltete sich auch der Rest des Abends.

    Mit Spannung war der Auftritt des britischen Komikers Ricky Gervais erwartet worden, der ein weiteres Mal die Moderation übernahm. Seine verbalen Tiefschläge gegen die gesamte Filmwelt sind gefürchtet und so erschien es nicht einmal abwegig, als Gervais ironischerweis eine Liste hervorholte, auf der vermerkt war, zu welchen Themen und Personen er sich besser nicht äußern sollte. Doch nach ein paar Bemerkungen zu Eddie Murphy, Kim Kardashian und Jodie Fosters "Der Biber" erntete ein alter Bekannter wieder den Spott: Florian Henckel von Donnersmarcks "The Tourist", im vergangenen Jahr ein vielverspotteter Überraschungsnominierter. Dessen Hauptdarsteller Johnny Depp musste Gervais nun Rede und Antwort stehen...

    Gervais feuerte zwischendurch immer wieder seine Spitzen gegen die versammelte Prominenz ab, sein Auftritt fiel insgesamt aber deutlich zahmer aus als 2011. So war die Nacht eine fröhliche Versammlung von Freunden und Kollegen, bei der etwa Brad Pitt die Leistung seines Kumpels George Clooney als Regisseur von "The Ides of March - Tage des Verrats" lobte, wofür der sich wenig später mit preisenden Worten über Pitts Darbietung in "Moneyball" revanchierte. Als Clooney gegen Ende der Show die Auszeichnung als Bester Schauspieler in einem Drama für "The Descendants" entgegennahm, ließ er es sich nicht nehmen, Pitt auch für seinen Einsatz in Krisengebieten zu danken. Zwischen so viel Lobpreisungen tat es ganz gut, wenn ein gut gelaunter Ricky Gervais mit seinem Weinglas auf die Bühne kam und das tat, wofür er engagiert wurde: „Get drunk and speak what you want.“ Die - außer Antonio Banderas, dessen Versuch kläglich scheiterte - einzige Berühmtheit, die dem vorlauten  Gervais ansatzweise Paroli bot, war Pop-Sängerin und Regisseurin Madonna, die für den Song „Masterpiece“ aus ihrem Film „W.E.“ mit dem Golden Globe ausgezeichnet wurde.

    Die Verleihung hatte aber auch einige Überraschungen zu bieten, was man vor allem Nominierten-Legende Meryl Streep ansehen konnte. Als sie als Beste Schauspielerin in einem Drama für "Die Eiserne Lady" den Preis entgegennehmen sollte, galt ihr erster Blick der Mitfavoritin Viola Davis ("The Help"), der sie am Ende ihrer Rede noch einmal persönlich dankte. Zuvor musste sie allerdings frei und überrascht in ihren Danksagungen variieren. Den Zettel hatte sie zwar dabei, doch ihre Lesebrille musste erst durch die Reihen gegeben werden. Bei den TV-Kategorien stellte sich einmal mehr heraus, dass eventuelle Favoriten nur schwer zu ermitteln sind. Seriengrößen wie Bryan Cranston ("Breaking Bad"), Steve Buscemi ("Boardwalk Empire") und Alec Baldwin ("30 Rock") mussten der Konkurrenz aus neuen Serien wie "Modern Family", "Homeland" und "Episodes" den Vortritt lassen.

    Hier nochmal eine kurze Übersicht über alle Sieger:

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