Während Tomas Alfredsons "Dame, König, As, Spion" in den britischen Lichtspielhäusern schon läuft und in den USA im Dezember startet, muss sich das deutsche Kinopublikum noch bis zum 2. Februar 2012 gedulden, bis es den Spionagethriller begutachten darf. Seit seiner Premiere bei den Filmfestspielen in Venedig sind sich die Kritiker jedoch weitgehend einig, dass Alfredsons Literaturverfilmung nicht nur in künstlerischer Hinsicht überzeugt, sondern auch großes Hitpotenzial verspricht. Grund genug, bereits jetzt an einer Fortsetzung zu basteln, die nach Hoffnung der Produzenten von StudioCanal auch zu einem Franchise rund um die Hauptfigur George Smiley ausgebaut werden könnte.
Anders als bei so manchem Sequel bietet sich bei "Dame, König, As, Spion" eine Fortführung allerdings auch an, ist die Geschichte um den britischen Topspion George Smiley – im Film gespielt von Gary Oldman - doch Teil eines Kalter-Krieg-Szenarios voller wiederkehrender Personen, das Bestsellerautor John Le Carré in mehreren Romanen entworfen hat. George Smiley ist der Protagonist in fünf verschiedenen Büchern und taucht auch in vielen weiteren Romanen aus der Feder Le Carrés auf, zum Beispiel in seinem größten Erfolg "Der Spion, der aus der Kälte kam", der 1965 mit Richard Burton verfilmt wurde. 1974 verfasst ist "Dame, König, As, Spion" zudem der erste Band einer Trilogie, die mit "Eine Art Held" (im Original: "The Honourable Schoolboy") und "Agent in eigener Sache" ("Smiley's People") fortgeführt wurde. Eine Story für einen zweiten Film sollte also nicht schwer zu finden sein.
Hauptdarsteller Gary Oldman soll in jedem Fall noch mindestens ein weiteres Mal als George Smiley vor der Kamera stehen. Dies bestätigte der Hollywood-Star in einem Interview mit The Guardian. Oldman knüpfte seine Zusage jedoch an mehrere Bedingungen. Unter anderem machte er sich dafür stark, dass der Schwede Tomas Alfredson ("So finster die Nacht") auch bei der geplanten Fortsetzung auf dem Regiestuhl Platz nehmen soll. Außerdem plädierte Oldman dafür, Teil zwei und drei der Romantrilogie zu kombinieren und nur ein einziges Sequel daraus zu machen.
Während sich die Handlung von "Dame, König, As, Spion" auf Smileys Suche nach einem sowjetischen Doppelagenten konzentriert, und sich "Agent in eigener Sache", der Abschluss der Trilogie, mit der Rückkehr Smileys aus dem Ruhestand beschäftigt, steht beim Mittelteil "Eine Art Held" vor allem der ehemalige Journalist Jerry Westerby im Mittelpunkt, der im ersten Film von "Boardwalk Empire"-Star Stephen Graham verkörpert wird. Ihm könnte in einer Fortsetzung deshalb ein größere Rolle zufallen.