Für Universal ist der Moment gekommen, eine Entscheidung hinsichtlich der Umsetzung von Stephen Kings siebenteiliger Buchreihe "The Dark Tower" in eine Filmtrilogie und zwei Minifernsehserien zu treffen – und diese besagt: Nein danke! Das Studio verweigert dem Mammutprojekt das grüne Licht und hat damit den Plänen von Regisseur Ron Howard, das Drehbuch von Akiva Goldsman mit den Produzenten Brian Grazer und Goldsman und Javier Bardem als Hauptdarsteller umzusetzen, einen tödlichen Schlag verpasst. Die Filmemacher müssen jetzt einen anderen Geldgeber für ein Projekt finden, das möglicherweise das ambitionierteste Filmprojekt ist, seit Bob Shaye Peter Jackson erlaubt hat die "Herr der Ringe"- Trilogie am Stück zu drehen.
Die Absage von Universal kommt nicht ganz überraschend. Bereits im Mai hatte das Studio die für diesen Sommer angesetzten Dreharbeiten für den ersten Film verschoben (wir berichteten). Doch es hieß, dass man auf dem besten Weg sei mit den Dreharbeiten im Februar 2012 zu beginnen, nachdem man Einschnitte im Budget vorgenommen hätte. Aus diesem Grund kamen die Produktionsvorbereitungen zwischenzeitlich bereits ins Stocken (wir berichteten). Laut Deadline hat das Studio nun beschlossen, sich nur für die Umsetzung des ersten Films verpflichten zu wollen und das war den Filmemachern nicht genug, die bereits "Heroes"- und "Battlestar Galactica"- Drehbuchautor/Produzent Mark Verheiden als Co-Autor für die TV-Adaption beauftragt hatten und planten, beide Komponenten zusammen zu drehen. Im Mai vermutete Deadline bereits, dass das Projekt bei keiner Einigung mit Universal bei Warner landen könnte, aber ob das Team um Ron Howard die Filmtrilogie und Miniserien nun zu einem anderen Studio tragen kann, bleibt abzuwarten.
Die Universal-Verantwortlichen für "The Dark Tower", Adam Fogelson und Donna Langley, haben sich zu der Ablehnung bisher nicht geäußert. Möglicherweise spielen die kommerziellen Misserfolge einiger Universal-Großproduktionen eine Rolle ("Green Zone", "Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt, "The Wolfman"). Schon im Frühjahr legte das Studio Guillermo del Toros "At the Mountains of Madness" auf Eis, weil ihnen das Budget von 150 Millionen Dollar zu hoch angesetzt war. Auf der anderen Seite produziert das Studio aber die Actionfilme "47 Ronin" und "Battleship", die laut Deadline beide mit 200 Millionen Dollar budgetiert sind. Insider behaupten, dass den Universal-Verantwortlichen sehr viel an dem Projekt um den Revolverheld Roland Deschain gelegen hat, aber es mit dem derzeitigen Budget in ihrem Businessmodell nicht umsetzbar wäre.