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    Josh Brolin ist Wunschkandidat als "Oldboy"

    Ganz oben auf der Wunschliste für die Hauptrolle in Spike Lees Adaption des japanischen Mangas "Oldboy" steht Josh Brolin. Er stünde dann vor der Aufgabe, einem Gebilde aus Original-Manga, Erstverfilmung und kreativer Eigenleistung von Drehbuchautor Mark Protosevich Leben einzuhauchen.

    Alter Junge – so heißt das Manga aus einem bestimmten Grund. Wer denkt, dass Produktionsstudio Mandate Pictures ein jüngeres Gesicht für die Neuadaption des japanischen Mangas "Oldboy" einspannen will, der irrt. Die Persönlichkeiten von Michael Fassbender ("Inglourious Basterds", "Band of Brothers") oder Idris Elba ("Prometheus", "American Gangster") sind ohne Frage gute Marketing-Zugpferde. Jedoch hätten sie Schwierigkeiten, das Bild eines geschundenen Mannes zu transportieren, der die besten 15 Jahre seines Lebens in Gefangenschaft verbracht hat. Anders Josh Brolin ("Planet Terror", "No Country For Old Men"), Wunschkandidat von Mandate Pictures.

    Brolin (43) spielte seit seinem Debüt in "Die Goonies" in 47 weiteren Filmen mit, zuletzt in "True Grit" und "Jonah Hex". Der Sohn, der aus dem Schatten des zweifachen Golden-Globe-Gewinners James Brolin treten konnte, hat ein gewisses Alter erreicht und sich trotzdem gut gehalten. Außerdem bringt er die nötige Schwere mit, um die düstere Geschichte zu tragen. Seine schauspielerischen Fähigkeiten sind zum einen ein Segen für den Film und andererseits ein gutes Verkaufsargument in der Vermarktung; sie brachten ihm bereits eine Oscar-Nominierung ein (für "Milk").

    Drehbuchautor Mark Protosevich ("I Am Legend", "Poseidon") scheint die Pläne zu realisieren, die ihm schon 2008 vorschwebten, als sich noch Steven Spielberg ("Die Abenteuer von Tim und Struppi - Das Geheimnis der 'Einhorn'", "Amistad") und Will Smith ("Sieben Leben", "Wild Wild West") an einer Verfilmung versuchten, es aber vermutlich aus rechtlichen Gründen sein ließen. Twitch möchte von einer der Produktion nahestehenden Quelle erfahren haben, dass Protosevich Elemente des Mangas mit Elementen der Erstverfilmung verbinden und gut zehn bis 20 Prozent an neuem Material selbst erarbeiten wird – ähnlich verfuhr man bei dem Remake von "Infernal Affairs" ("Mou gaan Dou") mit Namen "Departed: Unter Feinden". Kein verwerfliches Vorgehen – Chan-Wook Park, der für die erste Verfilmung verantwortlich zeichnet, nahm sich ebenso die Freiheit, in entscheidenden Details abzuweichen und die Geschichte neu zu gestalten.

    Der neue "Oldboy" unter der Regie von Spike Lee ("25 Stunden", "Spike Lee's Spiel des Lebens") wird also eine amerikanische Neusituierung des japanischen Mangas sowie des südkoreanischen Films präsentieren. So sehr die Remake-Gegner sich sträuben werden – in Protosevichs neu geschaffenem Kontext könnte Brolin die Möglichkeit haben, eine ganz eigenständige Performance hinzulegen, wodurch sich wertende Vergleiche mit Choi Min-sik ("Lady Vengeance", "Shiri"), dem ersten Film-Oldboy, erübrigen würden.

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