Der für den Hang zum Fantastischen bekannte Regisseur und Drehbuchautor Guillermo del Toro ("Pans Labyrinth") gab in einer kurzen E-Mail an Criterion Cast bekannt, dass sein innigstes Wunschprojekt, "At the Mountains of Madness", wohl vorerst für ihn gestorben sei. Del Toro hatte geplant, aus dem Roman von H.P. Lovecraft einen Horrorfilm im ganz großen Stil zu machen. Mit einer Budget-Vorstellung von 150 Millionen Dollar wollte der mexikanische Regisseur eine Adaption schaffen, die Stanley Kubricks "The Shining" und Ridley Scotts "Alien" in nichts nachsteht.
Im Sommer vergangenen Jahres schließlich erhielt der Regisseur grünes Licht von Universal. Adam Fogelson, Vorsitzender des Studios, sei zunächst sogar hin und weg gewesen von den Regievorstellungen del Toros. Der Traum des Romanfans schien sich endlich zu verwirklichen.
Nun dreht Universal dem 3D-Projekt jedoch vorerst den Hahn zu. Laut Deadline begründet das Filmstudio seine Entscheidung damit, dass der Film weltweit 500 Millionen Dollar einspielen müsste, sollten sie tatsächlich ein derartig hohes Budget in das Projekt stecken. Da del Toro aber bereits bekannt gab, er wolle ein R-Rating für den Film bekommen, lassen sich diese erforderlichen Einspielergebnisse nur schwer erreichen.
Auch wenn eine niedrigere Altersfreigabe den Film einfacher an ein Massenpublikum bringen würde, will der Regisseur diesbezüglich keine Kompromisse eingehen. "At the Mountains of Madness", so argumentierte del Toro, soll nicht sonderlich blutig werden, aber er braucht seine künstlerischen Freiheiten, um "eine wirklich unbehagliche Stimmung und das Gefühl von Ekel aufkommen zu lassen". Auch das Designen und Produzieren Dutzender sich verwandelnder Kreaturen und der Fakt, dass einige Szenen an Antarktis-ähnlichen Orten gedreht werden müssen, kostet, so del Toro nun einmal eine Menge Geld. Der Traum vom großen Horror-Blockbuster bleibt somit vorerst wohl nichts weiter als ein Traum.