Während der Regisseur derzeit auf Festivals mit dem von David Lynch produzierten Horror-Drama „My Son, My Son, What Have Ye Done“ tourt, bestätigte er ein neues, spektakuläres Projekt. Herzog dreht derzeit eine Dokumentation über die Chauvet-Höhlen, wo 1994 sensationelle historische Funde gemacht wurden.
Nahe der französischen Kleinstadt Vallon-Pont-d’Arc im Department Ardèche entdeckten Wissenschaftler rund 500 Wandbilder mit gravierten Tier- und Symboldarstellungen. Das Alter dieser Malereien wurde auf 33.000 bis 30.000 vor Christus datiert. Herzog ist fasziniert von der antiken Höhlenmalerei und beschloss, sich des Themas anzunehmen. Allerdings benötigte es große Überredungskunst, um von den Behörden die Erlaubnis zu bekommen, dort überhaupt drehen zu dürfen.
Auf einer von Filmkritiker Roger Ebert in Boulder organisierten Veranstaltung, wo Herzog sein Meisterwerk „Aguirre, der Zorn Gottes“ Bild für Bild mit dem Publikum analysierte, erklärte der Regisseur auch, dass er die Doku in 3D umsetzen wird. „Wir drehen den Film mit einer 3D-Handkamera, die wir eigens dafür entwickeln mussten. Wir tun hier also etwas, was vorher in dieser Form noch niemand gemacht hat“, sagte Herzog. Er berichtet weiter von den strengen Auflagen beim Dreh. Neben ihm seien nur drei weitere Crewmitglieder in den Höhlen zugelassen. Er dürfte zum Beispiel auch nur eine Lichtquelle benutzen, die keine zusätzliche Wärme erzeugt, um die seltenen Kunstschätze nicht zu strapazieren. Die Aufnahmen aus den Höhlen werden durch Gespräche mit Wissenschaftler ergänzt.
Und natürlich wird Herzog die Dokumentation wieder mit seinem schon legendär-fatalistischen Off-Kommentar begleiten.
