„What we've got here is failure to communicate.“ - Rang 11 der vom American Film Institute (AFI) gewählten 100 besten Filmzitate aller Zeiten.
Eins der größten Filmzitate der Kinogeschichte stammt aus diesem Film, Shots und Einstellungen, die so legendär geworden sind wie das Werk selbst und ein herzzerreißender Paul Newman, der sich mit seiner Darstellung des leidensfähigen Luke Jackson in die Herzen von Generationen gespielt hat – kurzum: „Der Unbeugsame“ (im Original: „Cool Hand Luke“) ist einer der ganz großen Filmklassiker, den jeder Filmfan gesehen haben muss!
Heute Abend (15. September 2024) läuft der aussichtslose Kampf von Luke und seinen Kumpanen gegen eine totalitäre Gefängnis-Obrigkeit im Free-TV – und das sogar ganz ohne Werbung! Ab 20.15 Uhr wird der Film bei Arte gezeigt. Wer das Knastdrama lieber in englischer Originalsprache genießen will, kann leider nicht auf ein Streaming-Abo zurückgreifen. Doch bei Amazon Prime Video könnt ihr euch gegen eine kleine Gebühr den Klassiker jederzeit ausleihen:
Darum geht es in "Der Unbeugsame"
Luke Jackson (Paul Newman) zerstört im Alkoholrausch einige Parkuhren. Eigentlich nicht mehr als ein Bagatellvergehen, doch statt einer Geldstrafe erhält der Kriegsveteran zwei saftige Jahre Haft aufgebrummt. Dort gerät er in den Blick des Gefängnisdirektors (Strother Martin), der ihn schnell als Querulant erkennt. Doch selbst hinter den Zäunen und dem Stacheldraht kann sich Luke nicht anpassen und legt sich mit dem Platzhirsch Dragline (Oscar als bester Nebendarsteller: George Kennedy) an.
Es kommt, wie es kommen muss: In einem Kampf sollen sich beide messen. Obwohl Luke hoffnungslos unterlegen ist, bringt ihm diese Auseinandersetzung den Respekt seiner Mitgefangenen ein, denn er weigert sich aufzugeben.
Langsam entwickelt sich Luke zu einem angesehenen Mitglied der Gefängnis-Insassen, dessen stille Unangepasstheit zum Ventil für seine Leidensgenossen wird. Doch als Luke nach einer himmelschreienden Ungerechtigkeit einen Fluchtversuch wagt und geschnappt wird, verändert sich die Dynamik im Camp. Es kommt zu einem Kräftemessen zwischen ihm und der Lagerverwaltung. Doch die Wärter mit ihren Schlagstöcken sitzen am längeren Hebel. Wie lange kann „Cool Hand Luke“ den willkürlichen Gemeinheiten etwas entgegensetzen, ohne dabei selbst zu zerbrechen?
Eine vielsagende Eröffnung
Allein der Einstieg in „Der Unbeugsame“ ist genial, denn lauter kann ein Film nicht starten – und das, ohne dass auch nur ein Wort gesprochen wird. Das Publikum wird förmlich wachgerüttelt, wenn sich die Leinwand (oder der Bildschirm) knallrot färbt, und immer wieder der Schriftzug „VIOLATION" zu lesen ist, als Luke sich an den Parkuhren zu schaffen macht. Natürlich dauert es nicht lange, bis die Polizei auf der Matte steht, um den Vandalen festzunehmen.
Schnell wird klar, dass wir uns hier in einer von Regeln eingeengten Gesellschaft befinden. Nichts bleibt ungesühnt, die Strafe folgt dem Vergehen auf den Fuß – und ist dabei mitnichten gerecht. Im Gefängnis geht es mit den Vorschriften weiter – und diese werden nicht nur von der Gefängnisleitung aufgestellt und mit drakonischen Strafen versehen, sondern auch die Gefangenen haben noch einmal ein eigenes Regelwerk, das von jedem Neuankömmling verstanden und befolgt werden muss...
„Der Unbeugsame“ ist der filmgewordene Widerstandsgeist einer Generation, die sich gegen das Kriegstreiben Amerikas in Vietnam wehrt – die diesen Kampf aber stets unterlegen gegen die Staatsmacht führt. Er ist Ausdruck einer rebellierenden Jugendkultur, die sich gegen das Establishment auflehnt und die Ordnung ihrer Eltern infrage stellt. Spannenderweise wird dieser Kampf in „Der Unbeugsame“ jedoch nicht mit einer Grimmigkeit ausgetragen, sondern stets mit einem Lächeln auf Paul Newmans Lippen, das vom optimistischen Score von Lalo Schifrin noch einmal verstärkt wird.
Paul Newman wird zum Eierschalen-Jesus
Zudem gibt es in diesem Knast-Klassiker natürlich auch einige legendäre Szenen zu bestaunen. Wer einmal gesehen hat, wie Luke beispielsweise gegen den eigenen Körper ankämpft und 50 Eier verdrückt, wird diese vergnügliche Quälerei nicht mehr vergessen. Zufrieden lächelnd bleibt Newman in Jesus-Pose inmitten von Eierschalen zurück – bereit für die Sünden seiner Mitgefangenen zu büßen und ihnen einen Funken Hoffnung zu schenken.
Kann ein Film wie „Der Unbeugsame“ mit einem Happy End enden? Natürlich nicht, denn egal, wie wir uns drehen und wenden, allein können wir nicht gegen das Unrecht der Welt bestehen – gerade dann nicht, wenn es staatlich geschützt wird oder diesen sogar noch vertritt. Und dennoch – wer diesen Kampf mit einem Lächeln auf den Lippen führt, der hat schon gewonnen...
Einen weiteren spannenden Streaming-Tipp haben wir hier für euch. Christian Bale mutiert in diesem Schocker zu eurem schlimmsten Albtraum:
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