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    Heimkino-Tipp (nicht nur) für Tarantino-Fans: Ein sauspannender, blutiger Thriller im Stil von "Reservoir Dogs"
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

    Eine Tankstelle, die außer Betrieb ist, ein abgelegenes Diner, erdrückende Hitze und eine stetig wachsende Gruppe an sich misstrauenden Figuren: „The Last Stop In Yuma County“ ist klassisches, sich dennoch frisch anfühlendes Spannungskino!

    Ein beengter Ort, viele Figuren, mehr Geheimnisse und noch mehr Misstrauen: Eine bewährte Kombination, aus der sich zahlreiche Thriller nähren – wie der Hongkong-Klassiker „City On Fire“, das Chris-Hemsworth-Vehikel „Bad Times At The El Royale“ und Quentin Tarantinos „Reservoir Dogs“ sowie „The Hateful Eight“.

    Ein neuer Thriller, der in dieser Tradition steht, ist „The Last Stop In Yuma County“. Anfang 2024 sorgte er bei den Fantasy Filmfest White Nights für ein begeistertes Publikum, bald könnt ihr das blutig-spannende Filmvergnügen daheim erleben: Am 18. Oktober 2024 erscheint „The Last Stop In Yuma County“ als Limited Collector's Edition fürs Heimkino.

    Jedes Exemplar des 2-Disc-Mediabooks ist nummeriert und enthält den Thriller sowohl auf Blu-ray als auch auf DVD. Darüber hinaus bietet die Edition ein 16-seitiges Booklet, zudem findet ihr auf den Discs umfangreiches Bonusmaterial.

    "The Last Stop In Yuma County": Er wollte doch nur kurz tanken...

    Arizona an einem brüllend heißen Sommertag in den 1980ern: Ein ruhiger Küchenmesser-Handelsvertreter (Jim Cummings) fährt nach Kalifornien, um den Geburtstag seiner Tochter Sarah zu feiern. Unterwegs sieht er sich aber gezwungen, in einem abgelegenen Diner Rast zu machen: Er hat kaum noch Benzin im Tank, und auch der zum Diner gehörenden Tankstelle ist das Benzin ausgegangen – die nächste Lieferung sei aber auf dem Weg!

    Kurz nach dem Messervertreter kommen zwei weitere Gäste (Richard Brake und Nicholas Logan) ins Diner. Die wecken mit ihrem rüpelhaften Gehabe nicht nur das Misstrauen des Familienvaters, sondern schüchtern auch mit hämischer Freude die Kellnerin Charlotte (Jocelin Donahue) ein. Schon bald wird die Luft im kleinen Diner nicht nur aufgrund des schwülen Wetters und der defekten Klimaanlage dick ...

    The Last Stop in Yuma County
    The Last Stop in Yuma County
    Von Francis Galluppi
    Mit Jim Cummings (II), Faizon Love, Jocelin Donahue
    Starttermin 18. Oktober 2024

    ... denn nach und nach führt Regisseur/Autor Francis Galluppi weitere Figuren ein, die allein schon durch ihre Präsenz Rätsel aufwerfen, für Irritation sorgen und somit noch stärker drohendes Unheil provozieren. Darunter befinden sich ein älteres Paar aus Texas („Die Fabelmans“-Mimin Robin Bartlett & „The Hateful Eight“-Nebendarsteller Gene Jones), ein junges, ungestümes Pärchen („Good Girls“-Darsteller Ryan Masson & „Die Weite der Nacht“-Star Sierra McCormick), der urgemütliche Tankstellenbetreiber Vernon (Faizon Love) und Jungpolizist Gavin (Connor Paolo), der einfach nur Kaffee holen will.

    Dicke Luft und Spannung zum Durchschneiden

    Mit diesen Figuren auf dem Retro-Diner-Spielbrett verfolgt Galluppi eine altmodische Idee: Irgendwo im Nirgendwo drehen Moralkompasse durch, reißen Geduldsfäden und kochen Emotionen über, was sich in wüste Beschimpfungen, eiskalte Androhungen und impulsive Gewaltschübe überträgt. Galluppi schildert dies als gestandenen Genre-Throwback, ohne dabei in ungalante Nostalgie-Fettnäpfchen zu treten.

    Stattdessen hält „The Last Stop In Yuma County“ die altbekannte, wohlbewährte und zeitlos-fesselnde Grundidee durch seine überaus gelungene Umsetzung frisch: Nicht nur, dass Mac Fiskens Kameraarbeit dem schmal budgetierten Suspense-Geheimtipp Wertigkeit verleiht, indem sie ein Gefühl für die flirrende Hitze, den Nervositäts- und Angstschweiß der Figuren und die Räumlichkeit des Diners (inklusive der Versteck- und Angriffsmöglichkeiten) verleiht.

    Galluppi nimmt obendrein die an ihrer Oberfläche so archetypisch wirkenden Figuren, und verleiht ihnen im Verlauf der sich unentwegt zuspitzenden und verkomplizierenden Gefahrenlage ebenso glaubhafte wie spannende Widerhaken. Das gilt besonders für zwei Figuren: Donahues charismatische Kellnerin und Cummings' Vertreter. Charlotte mangelt es keinesfalls an Ideen, wie sich die Stimmung im Diner beruhigen lässt – sie hat aber nicht das stabilste Händchen bei der Verwirklichung ihrer Einfälle.

    Cummings' Figur wirkt wiederum aufgrund ihrer anfänglichen, intensiven Schüchternheit gleichermaßen duckmäuserisch wie suspekt. Es ist eine tief schneidende Ambivalenz, die diese Figur dank Cummings' Spiel erst auf spannende, überraschende Weise abstreift, nur um sich wieder vollauf in ihr dubios-feiges Image zu stürzen, es erneut abzuschütteln und es sich wieder arg zu erarbeiten.

    Auch der restliche Cast füllt seine Rollen blendend aus und versteht es, die immer ärgere Kapriolen schlagenden Aggressionen, Ängste und Anschuldigungen im Diner mit Wortwitz, einer deftigen Prise bitterer Ironie und viel Dramatik anzustacheln: „The Last Stop In Yuma County“ ist einer dieser hitzigen Thriller, in denen man mit hoher Anspannung gegen die sich ankündigende Gewalt fiebert – wohlwissend, dass es kaum einen komplett gewaltfreien Ausweg aus dieser staubigen, schmierigen Mausefalle geben wird.

    Angesichts dieser Mischung aus Thrill, Galgenhumor und tragisch-schmerzlicher Gewalt inklusive furiosem Schlussakt überrascht nicht, dass schon Galluppis nächstes Projekt feststeht: Er wird einen neuen „Evil Dead“-Teil drehen – und wenn der auch nur ansatzweise „The Last Stop In Yuma County“ das Wasser reichen kann, steht uns ein neues Horror-Highlight bevor!

    Die Teufel tanzen weiter und weiter: Eine der blutigsten Horror-Reihen überhaupt bekommt jetzt sogar gleich 2 (!) Fortsetzungen

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