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    Dieser Action-Hit mit Jackie Chan ist der Grund für die Existenz von Rotten Tomatoes
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Seit Dekaden sammelt die Webseite Rotten Tomatoes die Kritiken anderer Portale und gibt einen Durchschnittswert an, wie viele von ihnen positiv sind. Dafür wurde Rotten Tomatoes viel gelobt und kritisiert – und alles fing mit Jackie Chan an!

    Sie ist den meisten Filmfans ein Begriff – manche hassen sie, andere können nicht ohne sie: Die Aggregatorseite Rotten Tomatoes sammelt (zumeist englischsprachige) Kritiken anderer Dienste und präsentiert nicht nur ausgewählte Review-Zitate. Vor allem ist Rotten Tomatoes dafür bekannt, anzugeben wie viele der gesammelten Kritiken positiv ausfallen.

    Manche Stimmen feiern dies als zugänglichen Service, um sich einen Eindruck vom Konsens zu verschaffen, andere kritisieren dies als fragwürdige sowie irreführende Vereinfachung des Filmdiskurses. Unter anderem die Regielegenden Quentin Tarantino, Paul Schrader und Martin Scorsese äußerten sich daher kritisch über Rotten Tomatoes, darüber hinaus wurde vergangenes Jahr ein Skandal über manipulierte Bewertungen öffentlich.

    Diese heiß diskutierte, extrem populäre und auch einflussreiche Onlinepräsenz nahm ihren Anfang in deutlich bescheidenerer Form: Als Fanseite für Jackie Chan – angestoßen durch Vorfreude auf die Actionkomödie „Rush Hour“, die ihr übrigens im Abo des Sky-Streamingdienstes WOW findet:

    "Rush Hour": Ein Erfolg, den nicht alle haben kommen sehen

    Die mit Jackie Chan und Chris Tucker in den Hauptrollen besetzte Actionkomödie „Rush Hour“ war einer der Überraschungserfolge des Jahres 1998: Die auf ein Budget von 33 bis 35 Millionen Dollar geschätzte Mix aus Buddy-Cop-Actionkomödie, in der Chan einen Polizisten aus Hongkong spielt, der in Kalifornien mit einem US-Kollegen in einem Entfühungsfall ermittelt, nahm weltweit über 244 Millionen Dollar an den Kinokassen ein.

    Dies dürfte Joe Roth, den damaligen Chef der Disney-Studios, kalt erwischt haben: „Rush Hour“ wurde 1995 als Projekt für das mittlerweile eingestellte Disney-Label Hollywood Pictures entwickelt, das unter anderem Hits wie „The Rock“ und „The Sixth Sense“ ins Kino brachte. Roth fürchtete, dass das Budget zu hoch sei und Jackie Chan das US-Publikum nicht ansprechen wird, weshalb der Film letztlich zu New Line Cinema wechselte.

    Auf der Suche nach Stimmen über Jackie Chan

    Bekanntlich ist man hinterher immer schlauer – und selbst wenn Roth den Erfolg von „Rush Hour“ vorhergesehen hätte, es ist kaum vorstellbar, dass er hätte erahnen können, was noch aus „Rush Hour“ entwachsen sollte: Rotten Tomatoes. Wobei nicht „Rush Hour“ allein dafür sorgte, dass die Seite entstand:

    Senh Doung, einer der Ko-Schöpfer von Rotten Tomatoes, war seit seiner Schulzeit großer Fan von Jackie Chan – und es wurmte ihn, dass es so schwer war, im Internet Kritiken seiner Filme ausfindig zu machen. Insbesondere Stimmen über Chans Schaffen aus Hongkong waren laut Doung sehr zu schwer zu finden. Im Vorfeld des Kinostarts von „Rush Hour“ sah Doung daher eine goldene Gelegenheit auf ihn zukommen:

    Er beschloss, selbst eine Webseite zu erstellen, auf der er Besprechungen von Chans Filmen sammelte. Ursprünglich wollte er die Seite pünktlich zum „Rush Hour“-Kinostart online stellen – doch als der Film um wenige Wochen verschoben wurde, machte er sie einfach vorab zugänglich, wie eine Retrospektive auf Rotten Tomatoes die Ereignisse zusammenfasst. Nach und nach wuchs der Erfolg der Seite heran, und mit ihm die Bandbreite an von ihr behandelten Projekten.

    Möglich, dass Doung auch in einer Welt ohne „Rush Hour“ auf diese Idee gekommen wäre – vielleicht im Vorfeld eines anderen Jackie-Chan-Films. Trotzdem sind „Rush Hour“ und Rotten Tomatoes historisch fest verwachsen. Chans bester Film (laut des von Rotten Tomatoes errechneten Konsens) ist übrigens noch taufrisch: Es ist „Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem“! Und eben dieser kreative Trickspaß wird schon sehr bald weitererzählt – einen ersten Einblick erhaltet ihr hier:

    Kino-Highlight von 2023 wird bei Paramount+ als Serie fortgesetzt: Erster Trailer zu "Tales of The Teenage Mutant Ninja Turtles"

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