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    Kinotipp: "Bad Director" ist saulustig und absolut gnadenlos!
    Christoph Petersen
    Christoph Petersen
    -Chefredakteur
    Schaut 800+ Filme im Jahr – immer auf der Suche nach diesen wahrhaftigen Momenten, in denen man dem Rätsel des Menschseins ein Stück näherkommt.

    Aus dem Roman „Selbstverfickung“ wird im Kino „Bad Director“. Aber nur weil der Titel harmloser klingt, gilt dasselbe nicht auch zwangsläufig für den Film! Eine absolut kompromisslose Satire, ab dem 9. Mai nur im Kino...

    Für unsere Initiative „Deutsches Kino ist (doch) geil!“ wählen wir jeden Monat einen deutschen Film, der uns ganz besonders gut gefallen, inspiriert oder fasziniert hat, um den Kinostart – unabhängig von seiner Größe – redaktionell wie einen Blockbuster zu begleiten! In diesem Monat ist die Wahl auf den neuen Film von Regie-Enfant-terrible Oskar Roehler („Elementarteilchen“) gefallen, der ab dieser Woche in etlichen deutschen Kinos zu sehen sein wird:

    Bad Director
    Bad Director
    Starttermin 9. Mai 2024 | 2 Std. 11 Min.
    Von Oskar Roehler
    Mit Oliver Masucci, Bella Dayne, Anne Ratte-Polle
    User-Wertung
    2,4
    Filmstarts
    4,0
    Vorführungen (34)

    Die Überschrift der offiziellen FILMSTARTS-Kritik zu „Bad Director“ lautet: Zwei Drittel werden bei diesem Film das Kotzen kriegen – und das ist auch gut so! Was wir damit meinen? Oskar Roehler hat mit seiner teils autobiografischen Satire einen Film abgeliefert, der aneckt und zur Abwechslung mal wirklich „politisch inkorrekt“ daherkommt. Nach der Vorstellung werden viele mit vor Wut hochroten Köpfen aus dem Film stürmen, aber wenn man darauf einsteigt, bekommt man eine wirklich wahnsinnig komische Abrechnung mit dem verlogen-zugekoksten Kulturbetrieb.

    Wobei Oskar Roehler nicht nur austeilt, sondern sogar noch mehr selbst einsteckt – denn der titelgebende Bad Director, ein wirklich jämmerlicher Wicht, ist natürlich auch ein Stück weit er selbst. Und so lautet das Fazit unserer 4-Sterne-Kritik zum Film dann auch:

    Mit „Bad Director“ liefert Oskar Roehler eine gnadenlos-nihilistische Abrechnung – vor allem mit sich selbst. Da kriegt man entweder das Kotzen oder man lacht sich scheckig. Zur Abwechslung ist die Bezeichnung „politisch inkorrekt“ hier wirklich mal angebracht. Nur ob das etwas Gutes ist oder nicht, muss dann – im Gegensatz zu „herrlich politisch inkorrekten“ Konsens-Filmen – tatsächlich jeder selbst entscheiden.

    Darum geht's in "Bad Director"

    Beim Dreh seines neuen Films interessiert sich Gregor Samsa (Oliver Masucci) eigentlich nur für zwei Dinge – die verspätete Ankunft seiner Schlaftabletten-Bestellung sowie die Prostituierte Grete (Bella Dayne). Auf die steht er nämlich ganz besonders, weil sie vor der Flucht aus ihrer Heimat eine Tochter aus gutem Hause war und deshalb nun beim Sex Weltliteratur rezitieren kann.

    Während er sich am Set mit der Wahl von Sockenfarben und Babydarstellern sowie einem supernervigen Hauptdarsteller herumärgert, droht Gregor immer mehr, komplett den Halt in der realen Welt zu verlieren. Dann aber stünde schon sein Co-Regisseur (Götz Otto) bereit, um den Film an seiner Stelle zu Ende zu drehen – und das gilt es mit allen Mitteln zu verhindern…

    "Bad Director"-Regisseur Oskar Roehler zu Gast im FILMSTARTS-Podcast!

    Warum heißt nicht auch der Film „Selverfickung“? Ist das Arbeiten in der deutschen Filmindustrie tatsächlich so furchtbar? Wie kommt man an Schlaftabletten, die sogar einen Elefanten umhauen? Und warum heißt der Protagonist wie die Hauptfigur aus Kafkas „Die Verwandlung“? Oskar Roehler war bei uns im Podcast-Studio zu Gast, um uns in der neuesten Folge unseres FILMSTARTS-Podcasts Leinwandliebe ausführlich Rede und Antwort zu stehen – und dabei hat er, wie von ihm auch nicht anders zu erwarten, mächtig abgeliefert.

    Webedia GmbH
    Oskar Roehler zu Besuch in der Redaktion, um mit FILMSTARTS-Chefredakteur Christoph Petersen zu podcasten.

    Herausgekommen ist bei dem Besuch ein wahnsinnig offenes Gespräch, das sicherlich hier und da ein gewisses Schockpotenzial offenbart, aber zugleich wahnsinnig unterhaltsam geraten ist. Wir wünschen viel Spaß beim Hineinhören in den Podcast, aber diesmal gilt ganz besonders: Anhören auf eigene Gefahr!

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