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    Ein Traumexperte erklärt, warum Christopher Nolan mit "Inception" richtig lag: "Ich würde ihm 9 von 10 Punkten geben"
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Mit „Inception“ tauchten Christopher Nolan und Leonardo DiCaprio ins Reich der Träume ein. Laut einem Traumexperten haben sie dabei ziemlich viel richtig gemacht!

    Eine kleine persönliche Bemerkung vorweg: Der Autor dieser Zeilen kann mit Christopher Nolans „Inception“ nur wenig anfangen – unter anderem ist er der Meinung, dass Nolan im Gegensatz zu etwa David Lynch das Wesen und die Atmosphäre von Träumen kaum erfasst, denn seine eigenen Schlaferlebnisse unterscheiden sich doch deutlich von den eher sterilen, den Rahmen des Rationalen nie ganz verlassenden Bilderwelten des „Oppenheimer“-Schöpfers.

    Ganz anderer Ansicht ist da allerdings Neurowissenschaftler und Traumexperte Rahul Jandial, der sich im Gespräch mit Penguin Books UK von dem Traum-im-Traum-Blockbuster mit Leonardo DiCaprio regelrecht begeistert zeigt. Vor allem lobt der Forscher die Konstruktion der Bilder, und natürlich kann er seine Einordnung auch wissenschaftlich begründen – wer würde da noch widersprechen wollen?

    „Es ist fantastisch“, schwärmt Jandial. „Manchmal erschaffen sich [die Bilder] fast von selbst. Das ist sehr wichtig, denn wir müssen die Träume und das Träumen nicht aktivieren, es ist stimulusunabhängig. Das heißt, wir müssen es nicht in Gang setzen. Die Träume kommen einfach, sie entstehen ohne unsere Absicht, das ist also genau richtig.

    [Aber] wir erschaffen und nehmen unsere Welt wahr, damit sind wir auch die Schöpfer unserer Träume. Nun mag dies offensichtlich oder selbstverständlich erscheinen, aber Jahrtausende lang dachten wir, das Gehirn sei im Schlaf inaktiv und die Träume müssten irgendwie von außerhalb des Schädels kommen. Heute wissen wir mit Sicherheit, dass Träume aus dem menschlichen Gehirn kommen, und das ist hervorragend.

    Wenn wir träumen, erschaffen wir unsere Traumlandschaft. Der motorische Bereich und der visuelle Bereich unseres Gehirns sind inaktiv, es ist nicht nur Einbildung. Es liegt tatsächlich an der neuronalen Aktivität, sowohl die Gedanken im Wachzustand als auch die Gedanken im Traum regen das Gehirn an. Aus einer Menge komplexer und meist richtiger Gedanken über das Träumen [ist so ein Film geworden, den ich liebe]. Wenn ich den Film von 0 bis 10 bewerten müsste, wobei 10 die beste Bewertung ist, würde ich ihm eine großzügige 9 geben.“

    Leonardo DiCaprio verlangte Änderungen bei "Inception" – und Christopher Nolan gibt zu, dass sie den Film noch viel besser gemacht haben

    Da Christopher Nolan als sehr akribisch gilt, was wissenschaftliche Details angeht, ist natürlich davon auszugehen, dass sich der Star-Regisseur vorher eingehend mit der Traum-Theorie beschäftigt hat. Der daraus entstandene Film ist Science-Fiction, Actionkracher, Heist-Movie und philosophisches Gedankenspiel in einem – und konnte stolze 828 Millionen US-Dollar in die Kinokassen spülen.

    Falls ihr euch übrigens immer noch fragt, was es mit dem Kreisel am Ende von „Inception“ auf sich hat: Der „The Dark Knight“-Regisseur hat das Rätsel mittlerweile höchstpersönlich beantwortet. Was genau er sich bei der vieldiskutierten Szene gedacht hat, erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    Christopher Nolan gibt nun die endgültige Antwort: Das hat es wirklich mit dem Ende von "Inception" auf sich!

    Ein ähnlicher Artikel ist zuvor auf unserer spanischen Schwesternseite Espinof.com erschienen.

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