Mein Konto
    Das wäre der perfekte letzte Film geworden: "The Movie Critic" sollte das Tarantino-Verse offiziell machen
    Julius Vietzen
    Julius Vietzen
    -Redakteur
    Egal, ob Verfolgungsjagden wie in "Drive", Kampfkunst wie in "The Raid", Ballerorgien wie in "John Wick" oder Tom-Cruise-Stunts in "Mission: Impossible": Für gute Action ist Julius immer zu haben.

    „The Movie Critic“ wird NICHT der zehnte und letzte Film von Quentin Tarantino, aber für seine Fans wäre mit damit ein Traum in Erfüllung gegangen: Denn Tarantino plante wohl, alle seine Filme ganz offiziell zum Teil desselben Universums zu machen.

    Arthaus

    Neun Filme hat Quentin Tarantino bislang gedreht („Kill Bill“ zählt als ein Film und seine Gastspiele als Regisseur nicht mit einberechnet). Schon seit längerem spekulieren Fans darüber, dass viele, wenn nicht alle dieser Filme womöglich im selben Universum spielen, was Tarantino nicht nur durch Querverbindungen, Verwandtschaftsbeziehungen zwischen Figuren und wiederkehrende Elemente wie den Big Kahuna Burger, sondern auch durch eigene Aussagen befeuert.

    Mit seinem zehnten und letzten Film „The Movie Critichätte Quentin Tarantino das von ihm selbst als Realer Than Real World Universe bezeichnete Universum aber womöglich richtig offiziell gemacht. Für Fans ist es daher umso mehr eine Tragödie, dass „The Movie Critic“ mittlerweile eingestampft wurde und Tarantino stattdessen an einer anderen Idee für seinen zehnten und letzten Film sitzt. Aber was hatte der Kult-Regisseur eigentlich geplant?

    Darüber berichtet das US-Branchenmagazin The Hollywood Reporter in einem ausführlichen Artikel, der noch einmal die Entwicklung von „The Movie Critic“ von einem Film über einen Pornomagazin-Filmrezensenten in den 70ern zu einer Art Spin-Off über Cliff Booth (Brad Pitt) aus „Once Upon A Time In Hollywood“ nachzeichnet. Dabei konnte das Branchenblatt jedoch auch ein paar Informationen darüber an Land ziehen, wie Tarantino mit „The Movie Critic“ seine Karriere krönen und seine Filmographie zu einem Gesamtwerk vereinen wollte:

    Rückkehr von ikonischen Tarantino-Figuren in "The Movie Critic"

    Eine von Tarantinos Ideen für „The Movie Critic“ war demnach, dass der Film als eine Art Meta-Abschiedsvorstellung fungieren sollte und in derselben Welt wie die anderen Filme des Regisseurs existiert. So hätte Tarantino einige der Stars und Figuren aus seinen vorherigen Filmen zurückbringen können, etwa für Film-im-Film-Szenen oder als fiktionale Versionen ihrer selbst – also etwa John Travolta als Vincent Vega aus „Pulp Fiction“. Travolta sollte übrigens tatsächlich an Bord sein:

    Das würde einfach perfekt passen: "Pulp Fiction"-Reunion im letzten Film von Quentin Tarantino?

    Eine andere Idee sollte Tarantino selbst in den Mittelpunkt rücken oder genauer gesagt: eine jüngere, fiktionalisierte Version des Regisseurs. In „The Movie Critic“ hätte es dann ein Kino gegeben, in dem einige der bekannten Tarantino-Figuren mit einem jungen aufstrebenden Filmemacher interagieren – eine Parallele zu Tarantinos tatsächlicher Vergangenheit, der mit 16 Jahren damals in einem Pornokino arbeitete. Also womöglich so etwas wie die Tarantino-Version von Steven Spielbergs autobiographischem „Die Fabelmans“.

    Wie der Hollywood Reporter jedoch noch einmal unterstreicht, wird Tarantino weder „The Movie Critic“ noch eine dieser beiden Ideen als Film umsetzen. Der Regisseur habe sich anderen Ideen zugewandt, die er spannender finde.

    Allerdings gibt es womöglich noch einen Hoffnungsschimmer: Bereits 2016 (!) hat Tarantino nämlich über seine Idee für „The Movie Critic“ gesprochen. Damals war er sich aber nicht sicher, ob daraus ein Buch oder eine Dokumentation werde – vielleicht verarbeitet er seine Idee ja doch noch auf diese Weise.

    Bekanntlich hat Tarantino ja auch „Once Upon A Time... In Hollywood“ schon als erweiterte Version in Buchform adaptiert und 2021 veröffentlicht. Womöglich macht er dasselbe ja auch mit „The Movie Critic“ – mit dem Unterschied, dass er halt vorher keinen Film aus der Idee gemacht hat.

    Quentin Tarantinos Suche nach dem perfekten letzten Film: Kann der Kult-Regisseur nur scheitern?

    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top