Mein Konto
    Gladiatorenkampf in Schwarz-Weiß: Hinter dieser krassen "Dune 2"-Szene steckt viel mehr als ihr denkt
    Joana Müller
    Joana Müller
    -Redakteurin
    Seit Joana in ihrer Kindheit "Harry Potter" und "Der Herr der Ringe" gesehen hat, lässt sie sich immer wieder gerne in fantastische Welten mitnehmen - und schreibt noch lieber darüber.

    Unter den vielen bildgewaltigen Szenen in „Dune: Part Two” sticht eine ganz besonders hervor: Der Gladiatorenkampf von Feyd-Rautha (Austin Butler) auf Giedi Prime, der in Schwarz-Weiß gedreht wurde. Das steckt hinter der ästhetischen Entscheidung.

    In „Dune: Part Two” lernen wir eine weitere Figur aus der Familie Harkonnen unter der Führung von Baron Vladimir (Stellan Skarsgard) kennen, die in einem fulminanten Gladiatorenkampf auf ihrem Heimatplaneten Giedi Prime eingeführt wird: Feyd-Rautha, der in Denis Villeneuves Adaption von „Elvis”-Star Austin Butler gespielt wird. Während der Neffe des grausamen Barons anlässlich seines Geburtstags gleich gegen mehrere Kämpfer des Hauses Atreides antritt und ihnen dabei mit mörderischem Geschick das Leben nimmt, fällt in dieser Szene eine Sache ganz besonders auf.

    Denn auch wenn wir bereits im ersten Teil von „Dune” mit der stets schwarzen Tracht der Harkonnen und ihren haarlosen, nahezu farblos weißen Gesichtern vertraut gemacht wurden, ist die Szene in der Gladiatorenarena nun sogar gänzlich in Schwarz-Weiß gedreht. Diese Entscheidung hat Denis Villeneuve natürlich nicht zufällig getroffen. Im Gespräch mit Moviefone erklärte der Regisseur, was es mit der schwarz-weißen Ästhetik in Zusammenhang mit der Schwarzen Sonne auf Giedi Prime auf sich hat.

    Das Schwarz-Weiß ist ein Spiegel der Psyche der Harkonnen

    So veranschaulichte Denis Villeneuve im Interview, dass er in seiner Entscheidung von Frank Herberts Romanvorlage „Der Wüstenplanet" inspiriert wurde und die darin enthaltenen Informationen über Arrakis und die Fremen auch auf die Harkonnen und Giedi Prime übertragen wollte:

    „Die Idee kam vom Buch. Einer der Aspekte, die ich am Buch liebe, ist die Idee, dass dieses eine Studie über die Ökosysteme der Menschen ist, von der Natur der Ökosysteme, der von Menschen geschaffenen Religionen, Techniken und Formen des Überlebens, ihren Kulturen. Wir sind das Produkt unserer Umwelt und wenn man etwas über die Fremen erfahren will, dann muss man sich nur die Wüste angucken und diese erzählt uns etwas über ihre indigenen Völker."

    Warner Bros.
    Durch das Schwarz-Weiß blicken wir ins Innere von Feyd-Rautha (Austin Butler)

    "Diese Idee liebe ich und über Giedi Prime, die Welt der Harkonnen, gibt es weniger Informationen im Buch, doch es ist eine Welt, die getrennt von der Natur existiert. Es ist eine Plastik-Welt. Daher dachte ich, dass es interessant wäre, wenn das Licht, das Sonnenlicht, uns einen Einblick in ihre Psyche geben könnte. Wie wäre es, wenn das Sonnenlicht keine Farben hervorbringt, sondern sie stattdessen vernichtet und eine unheimliche schwarz-weiße Welt kreiert, die uns etwas darüber erzählt, wie diese Leute die Realität wahrnehmen, wie ihr politisches System funktioniert, über ihre primitive, brutale Kultur, die im Drehbuch vorhanden ist."

    Die Ästhetik umzusetzen war ein großes Risiko für den Film

    Weiterhin erklärte der visionäre Filmemacher, dass er die Umsetzung seiner Idee gemeinsam mit Kameramann Greig Fraser entwickelte und damit ein für den Dreh großes Risiko einging:

    „Greig [Fraser] war davon sehr inspiriert und wir haben Tests gemacht. Ich wollte ein Schwarz-Weiß, das außerirdisch und von einer anderen Welt wirkt, ein Sonnenlicht, das wir im Kino noch nicht gesehen haben. Greig hatte diese Idee, mit Infrarot zu drehen, was ich absolut geliebt habe, also haben wir den Film so gedreht. Das einzige Problem dabei, so zu drehen, ist, dass man nicht mehr zurück kann. Ich habe gesagt: ,Das musst du wissen. Wenn wir das machen, gibt es kein Zurück. Wir können keine Farbe drüberlegen, wenn es vorbei ist.’ Das liebe ich an [Produzentin] Mary Parent, dass sie wirklich gut ist, sich nicht von Angst leiten lässt, und sie hat die Idee zu 100 Prozent unterstützt.”

    Das Risiko hat sich gelohnt, zählt die Szene doch zu den visuell eindrücklichsten des gesamten Films, während sie uns Feyd-Rautha als Figur sowie die Harkonnen als Sippe bildlich erklärt, ohne viele Worte nutzen zu müssen, und erschafft zusätzlich einen treffenden Kontrast zum Wüstenplaneten Arrakis. Wenn ihr euch die atemberaubende Szene aus „Dune: Part Two” (noch mal) auf der großen Kinoleinwand anschauen wollt, habt ihr seit dem 29. Februar 2024 die Gelegenheit dazu.

    Wann kommen "Dune 3: Messiah" und "Dune: Prophecy"? Denis Villeneuve gibt Antworten im FILMSTARTS-Interview zu "Dune 2"

    *Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.

    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top