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    Wer in diesem 80er-Jahre-Hit ganz genau aufpasst, entdeckt Jean-Claude Van Damme in seiner ersten Kinorolle
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: vom obskuren 70er-Jahre-Horrorfilm über Kunstfilme von Chantal Akerman bis hin zum neuesten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Bevor er mit Action-Krachern wie „Bloodsport“ zum Star wurde, gab Jean-Claude Van Damme sein Kinodebüt in einem Tanzfilm. Doch wenn man nicht genau auf den Hintergrund achtet, kann man es leicht verpassen…

    Jean-Claude Van Damme ist aus dem Actionkino der 80er- und 90er-Jahre nicht wegzudenken: Konkurrenten wie Arnold Schwarzenegger oder Sylvester Stallone hatte der gebürtige Belgier seine Kampfsport-Skills voraus, die ihm 1987 seine erste größere Rolle im Martial-Arts-Film „Karate Tiger“ einbrachten (damals noch nicht als Held, sondern als Antagonist – in der Hauptrolle war der heute weit unbekanntere Kurt McKinney zu sehen). Filme wie „Bloodsport“ (1988) oder „Cyborg“ (1989) katapultierten ihn in die A-Liga der B-Movie-Stars, später war Van Damme in einigen der besten und verrücktesten Actionfilme der 90er („Sudden Death“, „Knock Off“) zu sehen.

    Nachdem er 2008 mit der Meta-Actionkomödie „JCVD“ sich selbst und seine Karriere aufs Korn nahm, tritt der 62-Jährige heute nur noch unregelmäßig in Filmen auf – und wenn, dann in vergleichsweise billigen DTV-Actionern. Doch wie fing seine Schauspielkarriere überhaupt an?

    Im Alter von zehn Jahren begann der Schauspieler, der den Beinamen „The Muscles From Brussels“ trägt, mit dem Karatetraining. Später kamen Bodybuilding und eine Ballettausbildung (!) hinzu. Mit 19 wurde Van Damme Mittelgewichtsmeister der European Professional Karate Association, er erwarb den schwarzen Gürtel im Shōtōkan-Karate – und 1978 wurde er als Bodybuilder zu Mr. Belgium gekürt!

    Nur eins war noch nicht ausgebildet: sein Schauspieltalent. Um das zu ändern, reiste er gemeinsam mit seinem Jugendfreund Michel Qissi in die USA und schlug sich dort erst mal ein paar Jahre mit Gelegenheitsjobs durch – bis Chuck Norris sein Talent entdeckte und ihn als Stuntman für den Vietnamkriegs-Actionfilm „Mission In Action“ (1984) engagierte. Als erste Filmrolle geht sein Kurzauftritt aber noch nicht durch, schließlich ist er lediglich ein Stunt-Double – und deshalb mit voller Absicht nicht als Van Damme zu erkennen.

    Da zählt schon eher „Monaco Forever“ (1984) von William A. Levey (Regisseur des großartigen Disco-Films „Skatetown, USA“, der wiederum das Kinodebüt von Patrick Swayze beinhaltet), der mit einer Länge von 48 Minuten aber eher ein Kurzfilm ist – und nicht auf der großen Leinwand zu sehen war. Seine Rolle ist in der IMDb übrigens schlicht als „Gay Karate Man“ gelistet. Den ersten „richtigen“ Kinoauftritt hatte der Actionstar aber trotzdem 1984 – um ihn zu entdecken, muss man aber vor allem den Hintergrund ins Visier nehmen...

    Der erste Kinoauftritt von Van Damme

    Für Van Dammes erste Kinorolle war eher seine Tanzausbildung gefragt als seine Kampfsport-Fähigkeiten. In Joel Silbergs knallbuntem Breakdance-Film „Breakin'“ kann man Jean-Claude Van Damme als Background-Tänzer bei einem Dance-Battle in Venice Beach erblicken!

    In Unterhemd und Shorts steht Van Damme am rechten Bildrand zwischen zahlreichen anderen Tänzer*innen (darunter auch Michel Qissi) – und obwohl er sich in seinen Actionrollen mit großen Emotionen meist zurückhält, tanzt er so ausgelassen, als hätte er gerade die Zeit seines Lebens!

    Pandastorm Pictures
    Van Damme beim Jubeln
    Pandastorm Pictures
    Hier ist Van Damme noch einmal deutlicher zu sehen

    Leider ist „Breakin'“ – wie auch die noch im selben Jahr veröffentlichte, komplett freidrehende Fortsetzung „Breakin' 2 – Electric Boogaloo“ von „American Fighter“-Regisseur Sam Firstenberg – derzeit bei keinem deutschen Streamingdienst zu sehen. Aber falls euch eine der vergriffenen DVDs oder Blu-rays in die Hände fällt, legen wir euch den augenblicklich gute Laune machenden Breakdance-Doppelschlag nicht nur wegen Van Dammes ausgelassenem Leinwand-Debüt unbedingt ans Herz. Van Damme hätte es jedenfalls schlechter treffen können, als seine Karriere direkt mit einem der besten Tanzfilme der 80er zu beginnen!

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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