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    Diese Serie auf Amazon Prime Video ist viel zu unbekannt: "Alien"-Star Sigourney Weaver in einem Strudel aus Gewalt und Macht
    Monta Alaine
    Monta Alaine
    Bereits jung von ihrem Vater an Klassiker wie "Taxi Driver" und "Clockwerk Orange" herangeführt stand fest: Film sollte es sein. Nach diversen Stops in der Branche gilt ihre Liebe auch heute noch Hollywood-Kino à la Nolan und raffinierten Arthouse-Filmen.

    Eine beinahe poetische Erzählung über Wachstum und Entwicklung aus Machtstrukturen in wundervoll nuancierten Bildern bekommt ihr in unserem Streaming-Tipp zu sehen.

    Gerade erst eroberte die Serien-Adaption von Romy Hausmanns Thriller „Liebes Kind” die Netflix-Zuschauer*innen. In eine ähnliche, wenn auch nicht ganz vergleichbare Richtung, geht eine andere Serie, die trotz kluger und großer Besetzung Sigourney Weavers („Alien”) bei uns etwas unterging. Die verlorenen Blumen der Alice Hart” basiert ebenfalls auf einem Bestseller-Roman von Holly Ringland, der von Macht, Intrigen und Gewalt erzählt – jedoch mit einem Hauch weniger Psycho-Thrill.

    Die von Amazon produzierte Mini-Serie schaffte es in die Amazon-Prime-Charts und wurde zur weltweit meistgesehenen australischen Serie überhaupt. Und doch ist sie hierzulande weniger bekannt, als ihr gebührt. Und das, obwohl allein schon der Trailer ein absolutes Brett ist! Wenn ihr das ändern wollt, könnt ihr das in sieben Episoden grandios bebilderte Familien-Epos mit eurem Abo auf Amazon Prime Video streamen:

    Verlorene Blumen, (beinah) verlorene Seelen

    Die neunjährige Alice (Alyla Browne) lebt isoliert mit ihren Eltern auf einer australischen Farm. Doch die Idylle trügt. Denn ihr Vater tickt wegen Kleinigkeiten aus und schreckt auch vor Handgreiflichkeiten nicht zurück. Nachdem Alice ihre Eltern jedoch in einem mysteriösen wie tragischen Hausbrand verliert, kommt sie zu ihrer Oma June (Sigourney Weaver), die sie bis dahin nicht kannte.

    Immer mehr wird die Wildblumenfarm Thornfield zu ihrem Zuhause. Bis sie älter wird und als junge Erwachsene (nun Alycia Debnam-Carey) feststellen muss, dass ihre Großmutter weit mehr verbirgt, als ihr lieb ist …

    Es entspinnt sich ein Geflecht aus Intrigen und Lügen, aus dem Alice ausbricht. In ihrem Versuch, selbständig zu werden und sich von der Farm abzuwenden, stolpert sie jedoch in genau dieselbe Falle, wie all die auf der Farm behüteten “Blumen”, die Opfer häuslicher Gewalt wurden, zuvor auch.

    Das mag zwar gegen Ende in einige klischeehafte Entwicklungen verlaufen, doch mindert dies nicht die Aussagekraft der Geschichte: Jede dritte Frau ist zumindest einmal in ihrem Leben von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen.

    Die Poesie des Unsagbaren

    Trotz der Komplexität und Schwere des Themas gelingt es Regisseur Glendyn Ivin dennoch, „Die verlorenen Blumen der Alice Hart” beinahe poetisch zu erzählen: Die bildgewaltige Inszenierung der australischen Natur dienst als Kulisse für die emotionale Reise ihrer Figuren, die beinahe schon mystische Zeichnung der Geschehnisse.

    Und immer wieder: die Blumen. Blumen stehen hier für das Unsagbare, das Unaussprechliche, sie sprechen ihre ganz eigene Sprache in der Frauengemeinschaft, für die Thornfield als Zufluchtsort dient. Aus der Kombination verschiedener Blumen entsteht ein komplexes Zeichensystem, auf Bildebene findet es sich wieder: Das Wachsen einer Frau wird dem einer Wildblume gleichgesetzt, und Thornfield, das ist, wo die Blumen wild blühen dürfen.

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