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    Einigung beim großen Autorenstreik – doch darum steht Hollywood weiter still
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    Zwei große Streiks legen Hollywood seit Monaten lahm. Doch nun gibt es im Streik der Autor*innen die heiß ersehnte Einigung. Eine Rückkehr zur Normalität nach Monaten Streik und Verschiebungen wie von „Dune 2“ lässt aber noch auf sich warten.

    Warner Bros.

    Nach 146 Tagen Streik haben die Vereinigung der großen Hollywood-Studios und Streamingdienste um Disney, Warner, Netflix, Amazon, Sony und Co. eine Einigung mit der Gewerkschaft der Drehbuchautorinnen und Drehbuchautoren erzielt. Die Gewerkschaft, die unter anderem für eine gerechtere Bezahlung, mehr Zuschüsse zur Krankenversicherung, bessere Arbeitsbedingungen und klare Regelungen zum Umgang mit KI streitet, bezeichnet den Deal in einer Stellungnahme als „außergewöhnlich“.

    Bislang gibt es aber noch keine Details über die Vereinbarung, die das Ergebnis tagelanger Gespräche ist, die plötzlich wieder aufgenommen wurden. Der Grund: Bislang hat man sich nur mündlich geeinigt. Jetzt liegt es an den Jurist*innen beider Seiten, das Besprochene auch in ein Vertragswerk zu bringen. Erst dann kann man genau sagen, was verabredet wurde.

    Vorerst wird weiter gestreikt

    Dass es so bislang noch keinen neuen Vertrag gibt, der ohnehin dann erst noch in einer Abstimmung bestätigt werden muss, ist ein Grund, warum es keine sofortige Rückkehr zur Normalität geben wird. Der Hauptgrund ist aber die Ursache, warum Hollywood seit Wochen still steht, kaum Filme oder Serien mehr gedreht werden können, laufende Dreharbeiten für Filme wie „Gladiator 2“ oder „Deadpool 3“ einfach mittendrin unterbrochen sind, Stars keine Werbung für Filme machen und Kinostarts wie von „Dune 2“ verschoben wurden: Die Schauspieler*innen streiken auch noch und sind noch weit weg von einem Deal. Hier wurden bislang die Gespräche noch nicht wieder aufgenommen.

    Die Gewerkschaft der Drehbuchautor*innen gab so auch bekannt, dass man aus Solidarität mit den Schauspieler*innen weiter streiken wird. Man wird zwar keine eigenen Kundgebungen mehr organisieren, ruft aber die eigenen Mitglieder auf, sich an den Kundgebungen der Schauspieler*innen zu beteiligen. So lange ein Vertragswerk nicht unterschrieben wird, dürfen die Drehbuchautor*innen auch nicht zur Arbeit zurückkehren. Es werden also weiter keine neuen Stoffe entwickelt und Drehbücher finalisiert.

    Es existiert aber die Hoffnung, dass es nun eine zeitnahe Einigung auch beim zweiten Arbeitskampf und damit eine baldige Rückkehr zur Normalität gibt. Da sich viele Forderungen ähneln, dürften die mit der Autor*innen-Gewerkschaft erzielte Einigung ein guter Gesprächsstarter für neue Verhandlungen zwischen den Studios und der Schauspielgewerkschaft sein.

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