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    Ist "Star Wars: Andor" wirklich eine der teuersten Serien aller Zeiten? Das Mega-Budget erklärt!
    Stefan Geisler
    Stefan Geisler
    -Redakteur
    Stefan ist mit "Star Trek" aufgewachsen und liebt insbesondere die Crew um Captain Jean-Luc Picard. Kubricks Meisterwerk "2001: Odyssee im Weltraum" gehört zu seinen Lieblingsfilmen. Doch auch heute ist das Sci-Fi-Kino lebendig, was Filme wie "Under the Skin" oder "Ad Astra" beweisen
    Mitarbeit von:
    Björn Becher

    Aktuell geht die Meldung um, dass „Andor“ nicht nur die teuerste „Star Wars“-Serie aller Zeiten, sondern eine der teuersten Serien überhaupt ist. Doch stimmt das? Was steckt hinter dem Mega-Budget von 250 Millionen Dollar für die erste Staffel?

    Die Streaminganbieter wie Amazon, Netflix, Disney+ und Co. greifen immer wieder richtig tief in die Tasche für ihre Produktionen. Zuletzt wurde wiederholt unglaublich viel Geld für einzelne Serien in die Hand genommen. Amazon ließ sich die erste Staffel „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ angeblich absurde 465 Millionen Dollar kosten. Auch wenn darin wohl viele Kosten für Dinge enthalten sind, die in späteren Seasons verwendet werden und so deren Budget deutlich drücken, ist das eine nie dagewesene Summe.

    Der Streamingdienst des Online-Versandhändlers ließ sich dann auch noch das actionreiche Agenten-Spektakel „Citadel“ satte 300 Millionen Dollar kosten. Hinter diesen beiden teuersten Serien aller Zeiten soll auf dem dritten Rang nun ein „Star Wars“-Abenteuer liegen:

    Knapp 250 Millionen US-Dollar soll die erste Season von „Andor“ gekostet haben, das geht aus einem Bericht von The Hollywood Reporter hervor. Es sei damit auch die bisher teuerste „Star Wars“-Produktion auf Disney+.

    So viel kosteten die weiteren "Star Wars"-Serien pro Staffel

    Und ja, wenn man auf das reine Staffelbudget schaut, ist „Andor“ in Sachen Rekord-Budgets auf dem dritten Rang; bei der einst von George Lucas begründeten Saga sogar ganz vorne. Die erste Season „The Mandalorian“ kostete beispielsweise rund 100 Millionen Dollar. Dass das Budget mit der Zeit massiv gestiegen ist, darf bezweifelt werden. Es gibt zwar vereinzelt Berichte, dass die dritte Staffel über 200 Millionen Dollar gekostet haben soll, deren Glaubwürdigkeit ist aber nicht gegeben. Definitiv war sie keine 250 Millionen Dollar teuer. Das Spin-off „Das Buch von Boba Fett“ soll eine ähnliche Summe wie die Hauptserie gekostet haben.

    Star Wars: Obi-Wan Kenobi“ soll mit einem Budget von 150 Millionen Dollar teurer als diese beiden Serien gewesen sei, das wäre aber immer noch weit von der Gesamtsumme entfernt, über die wir bei „Andor“ reden. Doch wie vergleichbar sind die Werte?

    Aufpassen bei Serien-Budgets

    Für sich genommen scheint das 250-Millionen-Dollar-Budget von „Andor“ erst einmal schwindelerregend hoch. Bedenkt man jedoch, dass dies die Ausgaben für zwölf Folgen sind, sieht die Sachlage schon ganz anders aus. Denn andere „Star Wars“-Serien sind lediglich sechs bis acht Episoden lang.

    So musste Disney bei „Andor“ im Durchschnitt etwas mehr als 20 Millionen US-Dollar für jede Episode der ersten Staffel blechen. Das liegt deutlich unter den Folge-Kosten von Star Wars: Obi-Wan Kenobi“. Die Serie ist mit einem Budget von knapp 25 Millionen pro Episode der eigentliche Produktionskosten-Spitzenreiter bei „Star Wars“.

    Wenn man bedenkt, dass Disney bei seinen MCU-Serien auch mit Budgets von rund 25 Millionen Dollar pro Folge arbeitet, sind die Kosten von „Andor“ längst nicht mehr auf einem Rekordniveau. Besonders deutlich wird dies beim direkten Vergleich zu den beiden wirklich teuersten Serien. Bei „Die Ringe der Macht“ betrug das Folgenbudget für die erste Season rund 58 Millionen Dollar, bei „Citadel“ rund 50 Millionen Dollar.

    Wenn man wiederum die bereits erwähnten Einschränkungen zur Mittelerde-Erzählung mitbedenkt, wonach die Kosten auch so hoch sind, weil bereits ein Vorgriff für spätere Staffeln enthalten ist, merkt man schnell, dass das einfache Herunterbrechen auf „Ausgaben pro Episode“ eine schwierige Rechnung ist. Das Beispiel zeigt sehr gut, dass Serienkosten nicht so einfach vergleichbar sind.

    Fest steht somit: „Andor“ war sehr teuer, ist aber keine absurd teure Serie und hat vor allem kein Rekord-Budget. Ein Großteil des massiven Gesamtbudgets stammt auch daher, dass eine für diese High-Price-Produktionen ungewöhnlich hohe Anzahl von Folgen bestellt wurde.

    Wichtig ist am Ende ohnehin, was die Verantwortlichen aus dem Geld machen. Das war bei „Andor“ sehr viel, denn die Vorgeschichte zu „Rogue One: A Star Wars Story“ ist mit das Beste, was bei Disney+ im Bereich des beliebten Sci-Fi-Franchise bisher produziert worden ist. Hoffen wir, dass es bei der zweiten Staffel so weitergeht.

    Die richtige "Star Wars"-Reihenfolge: Alle Filme, Serien etc. in der kompletten Timeline (bereits mit "The Acolyte")

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