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    Neu im Heimkino: Ein durchgedrehtes Meisterwerk, wie ihr es noch nie gesehen habt
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

    Zwei Superstars, die vor Charisma glühen und einer der besten Regisseure der Geschichte zünden ein Comedy-Feuerwerk: „Leoparden küsst man nicht“ ist einer der besten und lustigsten Filme aller Zeiten – und nun endlich ungekürzt in HD erhältlich.

    Brillanter Humor setzt sich über Raum und Zeit hinweg: Der temporeiche Filmklassiker „Leoparden küsst man nicht“ wurde kürzlich 85 Jahre alt. Somit ist er älter als Batman und Captain America – dennoch braucht er kein Reboot und auch keine moderne Neuinterpretation, um zeitgemäß zu sein! Denn die Chaoskomödie zündet ein Feuerwerk der durchgeknallten Dialog- und Situationskomik, das nicht bloß mit rasanten Komödien von heute mithalten kann, sondern sie noch immer mühelos überstrahlt.

    In Deutschland feierte der Hollywood-Klassiker erst 1966 seine Kinopremiere – in einer um acht Minuten gekürzten Fassung. Die wurde auch auf Video veröffentlicht und vielfach im Fernsehen gezeigt, bevor Sender dazu übergingen, die entfernten Szenen untertitelt zu zeigen. So wurde der Film mehrfach auf DVD ausgewertet. Nun erhielt er sein lang verdientes Heimkino-Upgrade: Seit dieser Woche ist „Leoparden küsst man nicht“ erstmals auf Blu-ray erhältlich – und zwar in voller Länge.

    Parallel zur Blu-ray hat das Label Filmjuwelen eine DVD-Neuauflage* herausgebracht. Beide Editionen enthalten den Film im Originalton sowie in deutscher Synchronfassung, die bei den einst geschnittenen Szenen nahtlos zum Original mit Untertiteln übergeht.

    Außerdem kommen beide Editionen mit zahlreichen Extras daher, darunter einem informativen Booklet, sogleich zwei Audiokommentaren und einer Begleitdoku.

    "Leoparden küsst man nicht": Ein Funken sprühendes Comedy-Highlight

    Der zerstreute Wissenschaftler Dr. David Huxley (Cary Grant) hat die vergangenen Jahre komplett in die Rekonstruktion eines Dinosaurierskeletts gesteckt – worüber seine Verlobte Alice Swallow (Virginia Walker) ziemlich froh ist. Denn in ihrem Leben ist kaum Platz für Zärtlichkeiten oder Familiensinn. Da kann der Dino gerne als Karriereprojekt und Kindersatz herhalten!

    Als David auf einem wichtigen Termin die sprunghafte Susan Vance (Katharine Hepburn) kennenlernt, überfordert und fasziniert ihn die exzentrische Erbin, die einen Leoparden als Haustier hält. Teils versehentlich, teils mit tolldreister Absicht verwickelt sie ihn in immer mehr peinliche und riskante Situationen, die David in eine Zwickmühle bringen: Einerseits will er nicht unhöflich sein und diesen feurigen Dickschädel im Stich lassen. Andererseits drohen ihre Eskapaden zunehmend dafür zu sorgen, dass David seine eigene Hochzeit verpasst!

    Neu im Heimkino: Einer der besten und einflussreichsten Thriller der Filmgeschichte ist jetzt besser denn je!

    Wer denkt, dass Filme aus den 1930ern behäbig sind, sollte sich dringend „Leoparden küsst man nicht“ anschauen – selbst auf die Gefahr hin, von dieser famosen Komödie weg gepustet zu werden: Regielegende Howard Hawks und die für das Drehbuch verantwortlichen Hagar Wilde & Dudley Nichols vergeuden nicht eine einzige Sekunde. Die Figuren schmeißen mit Doppeldeutigkeiten, verbalen Skurrilitäten und raffinierten Formulierungen um sich, und wenn sie nicht mit ihren Äußerungen die Lachmuskeln strapazieren, dann mit ihrem Handeln:

    Die von Hepburn mit mitreißender Balance aus peppiger Eleganz und würdevoll ausgelebter Quirligkeit gespielte Susan ist ein regelrechtes Energiebündel voller abstruser Ideen. Man kann nicht anders, als sich von ihren Einfällen packen zu lassen. David wiederum wird von Cary Grant mit einer liebenswerten Schusseligkeit zum Leben erweckt, die haarscharf an der Karikatur vorbeischrammt – und dennoch glaubhaft wirkt. Er wächst auf überaus spaßige Weise über sich hinaus, bis er selbst zum hibbeligen Nervenbündel wird, das im plüschigen Bademantel durch die Luft springt, weil ihm die Fragen seines Gegenübers zu viel werden.

    All diesen Trubel lassen Hawks, Wilde und Nichols nicht zum reinen Unsinn verkommen: „Leoparden küsst man nicht“ ist keine nichtssagende Pointenparade, sondern ein Meisterstreich von einer Romantikkomödie mit aufgekratzten, völlig plausiblen Charakterzeichnungen.

    Und die zahlreichen Missverständnisse sprühen nur so vor Sinnlichkeit, Begehren und halb-kaschierter Frivolität: Ohne, dass es explizit um Sex geht, ist „Leoparden küsst man nicht“ dank seiner neckischen, stilvoll-lüsternen Dialoge überraschend liebreizend und prickelnd. Auch deswegen ist das Alter von 85 Jahren den quirligen, sich gegen Normen sträubenden Figuren kein Stück anzumerken!

    Kein Wunder, dass dieser Spaß vom American Film Institute zu einem der 100 besten US-Filme der Geschichte gewählt wurde und in der Liste der besten Filme aller Zeiten des prestigeträchtigen Magazins Sight & Sound zu finden ist. Und hoffentlich ist die Blu-ray bald auch in den Regalen vieler Filmfans zu finden. Denn dieses Meisterwerk funktioniert als Einstieg in die Welt der Screwball-Komödien ebenso sehr wie als Juwel in der Sammlung derer, die dieses Genre längst zu schätzen wissen.

    Nachdem er im Kino einst nur gekürzt lief: Legendärer Sci-Fi-Horror-Klassiker feiert Heimkino-Comeback – uncut!

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