Einer der besten Gangsterfilme aller Zeiten bekommt eine Serien-Fortsetzung – über 20 (!) Jahre nach dem Original

Wenn man an Gangsterfilme denkt, kommen einem als Erstes wohl Mafia-Epen wie „Der Pate“, Action-Thriller wie „Heat“ oder Genre-Highlights wie „Pulp Fiction“ in den Sinn. Aber auch „City Of God“ aus dem Jahr 2002 erzählt auf ganz eigene Weise eine Gangster-Geschichte – und was für eine!

Völlig zu Recht wurde das packende Thriller-Drama damals nicht nur mit zahlreichen Preisen und vier Oscarnominierungen bedacht, sondern taucht seit Erscheinen auch regelmäßig in verschiedenen renommierten Listen der besten Filme des 21. Jahrhunderts und sogar in einigen All-Time-Bestenlisten auf. Auch wir waren begeistert und vergaben für das Meisterwerk die vollen 5 Sterne, was ihm einen der vorderen Plätze in unserer Liste der besten Gangsterfilme aller Zeiten einbrachte, noch vor solchen Kult-Klassikern wie „Scarface“ oder „Léon - Der Profi“:

Umso erfreuter sind wir, dass „City Of God“-Regisseur Fernando Meirelles („Der ewige Gärtner“, „Die zwei Päpste“) nun noch einmal zu seinem Ausnahmewerk zurückkehrt, nachdem er bereits damals kurz darauf mit der Serie „City Of Men“ ein Quasi-Spin-off in ähnlichem Setting abgeliefert hatte (das Jahre später ebenfalls fortgesetzt wurde): Wie das Branchenblatt Variety berichtet, arbeitet Meirelles aktuell nämlich an einer Serien-Fortsetzung zu „City Of God“.

Viel ist zu dem Projekt bislang noch nicht bekannt. Meirelles selbst verriet lediglich, dass beleuchtet werden soll, was sich in den Armenvierteln Brasiliens in der Zwischenzeit verändert hat und welche großen Probleme es dort nach wie vor gibt. Dabei sollen diesmal aber vielmehr deren Stärken als deren Defizite in den Fokus gerückt werden. Womöglich kehren im Zuge dessen auch Figuren aus dem Originalfilm zurück. Entwickelt wird die Serie für den US-Streamingdienst HBO Max, der Dreh soll 2023 stattfinden.

Das ist "City Of God"

„City Of God“ erzählt die Geschichte der beiden Jungs Buscapé (Alexandre Rodrigues) und Zé Pequeno (Leandro Firmino), die unter vergleichbaren Umständen in den ärmlichen Favelas Rio de Janeiros aufwachsen. Doch obwohl sie aus demselben Viertel stammen, wird einer von ihnen ein friedliebender Fotograf und der andere ein gewalttätiger Gangsterboss.

Der Film wirft damit die spannende Frage auf, ob die Entwicklung eines Menschen eher durch Veranlagung oder durch Erziehung geprägt ist – ohne sie abschließend zu beantworten oder ihr plumpe Moralpredigten entgegen zu setzen. „City Of God“ ist vielmehr eine fast schon dokumentarische Beschreibung des Lebens in den Slums und der Hintergründe des Elends – und dabei ebenso faszinierend wie erschreckend.